Feiern wie Göttin in Österreich

«Drei Tage im Zeichen der Göttin», kündigen die Veranstalterinnen an, und behaupten: «Lange war die Göttin im Verborgenen und mit ihr die Frauenkraft.»

Wie darf man sich die «Erste Österreichische Göttinnen-Konferenz in Wien» vorstellen? Sitzen da Hera, Athene und Aphrodite beim Heurigen und  beschweren sich mundartlich über die Herren der Schöpfung? «Drei Tage im Zeichen der Göttin», kündigen die Veranstalterinnen an, und behaupten: «Lange war die Göttin im Verborgenen und mit ihr die Frauenkraft.» Richtig ist, dass das Patriarchat viel Schaden angerichtet hat und dass das «weibliche Prinzip» wiederbelebt werden muss, wollen wir zu mehr Harmonie mit der Schöpfung finden. Ob das mit so viel Aberglauben und Brimborium ablaufen muss, bleibt Geschmackssache. Ein abwechslungsreiches Matriarchats-Spektakel scheint jedoch garantiert: mit Themen wie «Göttinnen-Spiritualität», «die politische Kraft des Göttinnen-Bewusstseins», «Matriarchat und Heilungskraft». Neugierig darf man auch auf diesen Programmpunkt sein: «Die neun wichtigsten österreichischen Göttinnen werden eingeladen, benannt, gefeiert und spürbar gemacht.» Auf einem Maskenfest, «Göttinnen-Gala» genannt, soll sich jede Besucherin als Göttin ihrer Wahl verkleiden. Sogar Götter, sprich: Männer, dürfen kommen – wenn sie sich trauen!

Zeit: Samstag, 26. Mai bis Montag, 28. Mai 2012 (Pfingsten).

Ort: Schloss Miller-Aichholz, 1140 Wien, Linzerstr. 429
www.goettinnenkonferenz.at