Flüchtlinge in Griechenland stehen weiterhin vor dem Nichts
Bundesverwaltungsgericht verhandelt über elende Situation

Schutzsuchende sind in Griechenland in einem bürokratischen Teufelskreis gefangen. Weil es für sie schier unmöglich ist, nötige Dokumente zu beschaffen, droht vielen die Obdachlosigkeit. Das dokumentiert ein aktueller Bericht von PRO ASYL und der griechischen PRO ASYL-Partnerorganisation RSA. Auch Menschen, die aus Deutschland nach Griechenland abgeschoben werden, droht die Verelendung. Das Bundesverwaltungsgericht wird sich kommende Woche mit der Situation in Griechenland beschäftigen.

Ein diese Woche veröffentlichter Bericht von PRO ASYL und der griechischen PRO ASYL- Partnerorganisation Refugee Support Aegean (RSA) zeigt, vor welch enormen Hürden anerkannte Flüchtlinge in Griechenland stehen, um ihr blankes Überleben zu sichern.

Wer in Deutschland als Flüchtling anerkannt wird, kann aufatmen: endlich in Sicherheit. In Griechenland sieht das ganz anders aus. Menschen, die dort einen Schutzstatus erhalten, sind von diesem Zeitpunkt an völlig auf sich allein gestellt, zudem gibt es keinen einklagbaren Rechtsanspruch auf Grundversorgung. Innerhalb von 30 Tagen nach Anerkennung müssen sie die Asylunterkunft verlassen und landen häufig völlig mittellos auf der Straße. Der Zugang zum Arbeitsmarkt, zu Sozialleistungen und selbst zu Obdachlosenunterkünften bleibt ihnen oft versperrt.

Eines EU-Landes unwürdig

Mit dem Asylbescheid kommt für viele die Obdachlosigkeit. Der aktuelle Bericht zeigt deutlich, dass die Politik der Verelendung fortbesteht. Von Verbesserungen fehlt jede Spur. Das ist eines EU-Landes unwürdig,

sagt Karl Kopp, Geschäftsführer von PRO ASYL und Leiter der Europaabteilung.

Eine Zusammenfassung des Berichts „Zur Situation von international Schutzberechtigten in Griechenland“ von PRO ASYL und RSA finden Sie hier.