"Green New Deal": ein politischer Trendbegriff wird durchleuchtet

In ihrer neuen Publikation "Schönfärben oder umdenken" hinterfragt die die entwicklungsorganisationen «Erklärung von Bern» den von weit links bis halb rechts gern zitierten Green New Deal, dokumentiert den Diskussionsstand und weist auf Leerstellen hin.

Das Motto „Relaunching Growth“ des heute im chinesischen Dalian startenden "Sommer-Davos" ist symptomatisch für den aktuellen Zeitgeist wie auch die Rolle des World Economic Forum WEF. Denn erstens muss die notwendige Wachstumsdebatte in Parlamenten und der breiten Öffentlichkeit geführt werden, nicht in privaten, profitorientierten Elitezirkeln. Und zweitens erstickt die Wachstumsdoktrin die grundsätzliche Auseinandersetzung über Ressourcen schonende Wirtschaftskonzepte und Lebensweisen.

Führt der Green New Deal (GND) aus der Krise? Ausgehend von einer Analyse der vielfach verschränkten Einzelkrisen suchen sechs EvB-ExpertInnen auf 24 Seiten nach Antworten auf diese Frage – und damit nach der Substanz der globalen Rettungspläne. Sie orten dabei avantgardistische Ansätze, überraschende Widersprüche aber auch eklatante Defizite. Sicher ist: Grüne Konjunkturpolitik reicht nicht, um das Steuer in der Wirtschafts-, Klima- und Sozialpolitik so entschieden herumzureissen, dass wir unseren Enkeln eine ebenso lebenswerte Welt hinterlassen, wie wir sie noch kennen. Nationalrat Bastien Girod fordert in seinem Geleitwort entsprechend „laisser vivre statt laisser faire“.

Weitere Informationen auf www.evb.ch/gnd
10. September 2009
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