«Der Mensch ist frei geboren, doch überall liegt er in Ketten». Mit diesem Zitat von Jean-Jacques Rousseau beginnt ein 32-minütiger neuer Dokumentarfilm über die Friedensforschungsgemeinschaft Tamera in Portugal, mit dem Transition TV mich, Christa Dregger, und Henry Sperling beauftragt hat. Denn das Auflösen der globalen Kette aus Angst und Gewalt, zunächst im eigenen Leben und Umfeld, dann beispielhaft in immer mehr gesellschaftlichen Bereichen hat Tamera sich zum Ziel gesetzt.
Das Projekt wurde 1978 von Charly Rainer Ehrenpreis, Dieter Duhm und Sabine Lichtenfels gegründet, 1995 zog die Gruppe nach Portugal. Inzwischen entstand eine grosse Gemeinschaft von zeitweilig 200 Menschen, die immer internationaler wurde, viele Projekte startete – wie eine freie Schule, ein Solares Forschungsdillage, eine Wasserretentionslandschaft, einen Verlag, eine Liebesschule, internationale Friedenskooperationenen. Viele Menschen, andere Gemeinschaften, global aktive Aktivisten haben sich durch Tamera inspiriert. Doch es gab auch Krisen, finanzielle Engpässe, behördliche Hindernisse, Auf- und Untergänge und wieder Neuanfänge in der Gemeinschaft. In diesem Juli feiert Tamera sein 30jähriges Bestehen mit einer Sommeruniversität.
Mir machte es Freude, im Januar meine alte Heimat zu besuchen, in der ich 18 Jahre gelebt habe, über den winterlich-ruhigen Platz zu streifen, frühere Freunde zu treffen. Wir haben sie gefragt: Was hat Tamera erreicht – und was hat es noch nicht erreicht? Was ist das spezielle Geschenk Tameras an die Welt?
Bei allen Schwierigkeiten, auf die eine Gruppe stösst, die eine Utopie realisieren möchte, ist doch ein menschlicher Zusammenhalt entstanden, eine Solidarität und Intimität, die auch bei Schwierigkeiten spürbar bleibt. Damit lässt es sich auch durch Konflikt zwischen der Gründergeneration und der nachfolgenden Generation steuern. Wie bleibt man den Grundungsimpulsen treu – auch bei Widrigkeiten – und integriert doch auch neue Impulse? Das ist eine offene Frage.
Lassen Sie sich berühren von dem Film und diesem Gemeinschaftsexperiment.
Der Film ist bei Transition TV anzuschauen – und obwohl wir mit Minimalbudget arbeiten, geht es nicht ganz umsonst. Deshalb die Bitte um einen finanziellen Beitrag, wenn Ihnen der Film gefallen hat – und Sie vielleicht möchten, dass noch weitere solche Filme über Gemeinschaften und ähnliche Projekte entstehen.
Link zum Film: transition-tv.ch/beitrag/ttv-doku-tamera/
Mehr über Tamera: www.tamera.org