«Absolute Freiheit ist eine Illusion»

Freiheit kann nur bedeuten, aus dem zu wählen, was überhaupt möglich ist – und das erfordert Mut und Verantwortung.

«Wie der Flügelschlag des Schmetterlings einen Taifun auslösen kann, kann der Flügelschlag unserer Gedanken den Frieden einläuten.« Foto: Designecologist

Lichtmess liegt hinter uns, und wir merken deutlich, dass das Licht wieder zunimmt und die Tage länger werden. Die Lust nach Natur und Freiheit erwacht. Mutter Erde lädt ein zu einem Aufenthalt in der Natur. Sie lässt die ersten grünen Triebe und gelbe und weisse Köpfchen als Boten des Frühlings erscheinen. Gerne nehme ich mir die Freiheit, dieses alljährliche Erlebnis mit beglückender Freude zu beobachten.

Freiheit! — was ist das eigentlich? Jederzeit tun und lassen können, wozu es mich gelüstet? Hm! Das wäre absolute Freiheit. Wünsche ich mir das? Ist eine solche Freiheit im Miteinander des gesellschaftlichen Lebens und den gegebenen Umständen unserer Mitwelt überhaupt möglich?

Von den gegebenen Umständen bin ich ja schon von vornherein abhängig. Umstände, die mir Grenzen setzen – wie z.B. meine physische Umgebung, meine materiellen und finanziellen Ressourcen, meine körperlichen Fähigkeiten, auch das Wetter usw.

 

Die individuelle Freiheit ist kein Kulturgut.

Sie war am grössten vor jeder Kultur. (Sigmund Freud)

 

Und als kleines Teilchen des grossen Organismus Erde bin ich immer abhängig vom Ganzen: Meine Freiheit endet an der Grenze zum nächsten Teilchen, denn Freiheit ist immer auch die Freiheit der anderen.

Abhängig bin ich letztendlich auch von meinem Gewissen: meine innere ethische Überzeugung meldet sich glücklicherweise beizeiten zu Wort und bremst mich vor manchem unüberlegten «freien» Handeln aus.

Absolute Freiheit ist deshalb eine Illusion. Freiheit kann nur bedeuten, aus dem zu wählen, was überhaupt möglich ist!

Allerdings: Wenn ich mir die Freiheit nehme, von den gegebenen Möglichkeiten das Eine zu tun und das Andere zu lassen, muss ich auch bereit sein, die Verantwortung für meine Entscheidung zu übernehmen, mit allen Konsequenzen, die sie mit sich bringt.

Diese Konsequenzen in Kauf zu nehmen, erfordert oft Mut! Mut zur Lücke, wie man so schön sagt. Denn frei zu sein, für sich selbst zu denken, eigene Entscheidungen zu treffen, bedeutet auch, dass du dir erlaubst, Fehler zu machen. Vielleicht sogar zu versagen.

Davor haben viele Menschen verständlicherweise Angst! Und hierin ist wohl auch die Tatsache begründet, dass viele sich lieber sagen lassen, was sie zu tun und zu lassen haben, und gehorsam den Vorgaben der «Machthaber» – Autoritäten, Mehrheiten, Vorbildern, «Influencern» – folgen.

Aber immerhin: 

«Die Gedanken sind frei! Wer kann sie erraten?
Ich denke, was ich will und was mich beglücket.»

— wie es in dem schönen Lied aus dem 19. Jh. heisst. 

Doch können wir selbst das heutzutage wirklich noch so uneingeschränkt behaupten? Sind unsere Gedanken wirklich frei? Sind sie nicht inzwischen verklebt von Werbung und der Informationsflut aus den Medien und zusätzlich irritiert durch die von Medien und Staat gesteuerte Angst- und Panikmache?

Wie der Flügelschlag des Schmetterlings einen Taifun auslösen kann, kann der Flügelschlag unserer Gedanken den Frieden einläuten.

Die gute Nachricht: Der Mensch kann sich aus diesem Hirngespinst auch wieder befreien! Und zwar:

  • durch Bewusstwerdung und Wiederfinden des Zugangs zur eigenen Intuition;

  • durch Gespräche mit Freunden und Andersdenkenden;

  • durch Entspannung, Meditation und einfach Sein in der Natur.

  • Letztendlich durch die Kraft der eigenen, vielleicht neuen Gedanken. Gedanken, die dann wirklich frei sind!

 

Im Grossen und Ganzen gebe ich dem oben zitierten Sigmund Freud recht: Die Freiheit war am grössten vor jeder Kultur! Allerdings ist ja Kultur ein Produkt des Menschen, der aus der Natur etwas gestaltet. Das bedeutet: Seit es denkende menschliche Wesen auf der Erde gibt, gibt es Kultur! Und der Umkehrschluss: Je grösser die kulturellen Errungenschaften der Menschheit werden, um so kleiner wird die Freiheit. – Betrachten wir die fortschreitende Technisierung und Digitalisierung, dann können wir das gut erkennen. Dazu hier ein Beitrag im Deutschlandfunk: Zur Allherrschaft der Algorithmen – zur technischen Erledigung moralischer Willensbildung.

Aber, wie gesagt, wir haben die Wahl: Mit der Kraft unserer Gedanken können wir die Freiheit unseres Bewusstseins wieder erlangen. In diesem Sinne können wir gleich heute Abend um 21 Uhr unseren Gedanken die Freiheit geben, sich zu entfalten in der Vorstellung einer friedlichen Welt. Diese Gedanken senden wir in das morphogenetische Feld des Friedens, der Freiheit und der Liebe. 

Wie der Flügelschlag des Schmetterlings einen Taifun auslösen kann, kann der Flügelschlag unserer Gedanken den Frieden einläuten.

Ich wünsche Dir eine schöne Woche mit vielen guten freien Gedanken!

Eva

Eva-Maria Gent 
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