Agro-Gentechnik als Allheilmittel

Die Laborfraktion reitet auf einem Anti-Heile-Welt-Reflex und erklärt: Ökobauern sind Umweltverschmutzer, Mist ist giftig, Natur schmutzig - Maxeiner, Miersch und Co. verkaufen Mythen als Fakten.

Immer wieder wird der Ökolandbau aus einer bestimmten Denkrichtung kritisiert. Selten kollegial, meist grundsätzlich, und gerne werden dabei Besonderheiten des Biologisch-Dynamischen Landbaus als Munition genommen: So schoss die Frankfurter Allgemeine (FAZ) vor Jahren übermässig (Titel: "Blut & Bohnen“) gegen Renate Künast, grüne Bundesministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft bis 2005.

Aufklärerischer Gestus
Das Laborjournal (früher BiotechEurope) diffamierte mit dem Schwerpunkt "Der Gnomen-Klüngel" [1] universitäre Ökoforscher, nicht ohne Rudolf Steiner als Okkultisten vorzuführen. Im Frühjahr gab es die effektheischende Überschrift in der FAZ "Albtraum Ökolandbau" [2]. Auch das aktuelle Buch "Biokost & Ökokult" [3] des Autorenduos Maxeiner/Miersch reitet mit aufklärerischem Gestus gegen Öko und erobert damit Sendezeit im Fernsehen und eine Titel-Story bei Cicero. [4]

Realität ist komplexer
Meist scheinen die Autoren die Wissenschaft zu verteidigen, wollen Vorurteile oder Ideologien aus dem Weg räumen, argumentieren aber unsachlich und schlagen am Ende immer Gentechnik vor als Lösung aller Probleme (Pflanzenschutz, Umwelt, Hunger). Und ihre zitierten Experten sind selten vom Fach, sondern vom Labor. Landwirtschaft ist weitaus komplexer, als Laborexperimente oder mathematische Modelle es vortäuschen.

Mehr Informationen:

Sonnenseite.com

[1]  http://www.laborjournal.de

[2]  http://www.faz.net

[3] http://www.piper-verlag.de

[4] http://www.cicero.de
24. Oktober 2008
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