Auch Bioanbau geht ohne Pflug

Auch im biologischen Anbau kann auf den Pflug verzichtet werden. Dies steigert die Bodenfruchtbarkeit und bindet CO2. Zu diesem Schluss kommen Zwischenresultate einer Langzeitstudie am FiBL.

Durch das traditionelle tiefe Pflügen wird wertvoller Humus abgebaut. Darunter leidet die Stabilität des Bodens, und das klimarelevante Gas CO2 wird freigesetzt. In den vergangenen Jahrzehnten kamen Anbausysteme auf, die auf den Pflug verzichten und zahlreiche Vorteile haben. Da sie aber unter den Bedingungen des konventionellen Landbaus entwickelt wurden, kamen sie nicht um den standardmässigen Einsatz von Herbiziden und Mineraldüngern herum, welche die Umwelt wiederum belasten und zu deren Herstellung viel Energie erforderlich ist.

Neues Anbausystem
Das Forschungsinstitut für biologischen Landbau in Frick AG (FiBL) setzte sich zum Ziel, die Vorteile des Biolandbaus mit den Vorteilen des pfluglosen Anbaus zu verbinden und zusammen mit Praktikern ein Anbausystem zu entwickeln, das sowohl auf den Pflug als auch auf Herbizide und Mineraldünger verzichten kann. Im Herbst 2002 wurde dafür ein Langzeitfeldversuch auf einem lehmigen Tonboden angelegt. Alle Versuchsparzellen werden nach den Richtlinien von Bio Suisse bewirtschaftet.

Während die Getreideerträge im pfluglosen Anbau etwa zehn Prozent geringer waren, fielen die Zwischenfutter- und Sonnenblumenerträge ohne Pflug sogar etwas höher aus. Gar 26 Prozent Mehrertrag hatte das Kleegras auf den pfluglosen Parzellen.


Mehr Informationen:

http://www.fibl.org/aktuell/pm/2008/1002-pfluglos.php
13. Oktober 2008
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