BIGNIK wird verschoben

Das schlechte Wetter hat dem Atelier für Sonderaufgaben einen Strich durch das Auslegen gemacht. Das jährlich wachsende Picknick-Tuch für die Ostschweiz soll am Sonntag, 24. Juni im Kinderdorf in Trogen ausgebreitet werden.

Frank und Patrik Riklin, BIGNIK

Obwohl die Wetteraussichten für das vergangene Wochenende grundsätzlich gut waren, musste auf eine Auslegung verzichtet werden. Durch wiederholte Regenfälle der letzten Tage wurde die Wiese noch feuchter, als sie bereits war. Als ausserordentliches Jokerdatum haben die Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin gemeinsam mit dem Kinderdorf nun den 24. Juni bestimmt – definitiv entschieden wird am Freitagmittag. Informationen sind auf der Website und auf den Social-Media-Kanälen zu finden.

Verschiebung zum Schutz des Kunstwerks

BIGNIK findet nur bei schönem Wetter und ausreichend trockener Wiese statt. Bei feuchtem Untergrund werden die Tuchmodule übermässig schmutzig und somit beschädigt. Zudem drückt die Feuchtigkeit durch, da die Tücher vorwiegend aus Baumwolle bestehen. Auch ist ein gemütliches Picknick so leider nicht möglich.

Für das Gelingen der Auslegung spielt nicht nur das Wetter eine wesentliche Rolle, auch viele Freiwillige sind gefragt. Rund 3000 Tuchmodule sollen ausgelegt werden. Rolf Geiger, Geschäftsleiter REGIO Appenzell AR–St. Gallen–Bodensee: «BIGNIK ist ein Gemeinschaftswerk der Bevölkerung und lebt von der Partizipation. Da das Tuch stetig weiterwächst, nimmt die Herausforderung von Jahr zu Jahr zu.» Rund 150 Tuchlegerinnen und Tuchleger werden für die diesjährige Auslegung gesucht. Wer Lust auf das Auslegemanöver hat, kann sich hier anmelden: www.bignik.ch/helfer

Was ist BIGNIK?

Mit dem wachsenden Kunstwerk BIGNIK beschreitet die Regio Appenzell AR–St. Gallen–Bodensee Neuland und bewusst einen anderen Weg im Standortmarketing. Sie setzt bei jenen an, die in der Region leben und wirtschaften: bei der Bevölkerung. Denn das Bild der Region, das jeder einzelne in sich trägt, prägt auch das Bild, wie die Region von aussen wahrgenommen wird.

«Gemeinsam ein riesiges Picknick-Tuch für die ganze Bevölkerung erschaffen, das so gross ist wie hundert Fussballfelder, bestehend aus 252‘144 Tüchern, exakt so viele wie die Einwohnerzahl der Region»: Das ist die Vision der Konzeptkünstler Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben, den Urhebern der BIGNIK-Idee. Die Idee wurde im Jahr 2011 in einem Workshop der Regio Appenzell AR–St. Gallen–Bodensee geboren.

BIGNIK ist kein Event im herkömmlichen Sinne, sagen die Riklin-Zwillinge, sondern eine künstlerische Intervention (Langzeitperformance). Sie schöpft aus den lokal vorhandenen textilen Ressourcen, an der breite Teile der Bevölkerung massgeblich beteiligt sind. BIGNIK ist der Versuch, eine einzigartige gemeinschaftliche Tradition für die Region zu schaffen – eine Plattform für Begegnungen und Geschichten. Bislang sind über tausend Menschen am Entstehungsprozess beteiligt. BIGNIK braucht Jahr für Jahr mehr Strategie, Logistik und Menschen, die an der Vision «Pro Einwohner ein Tuch» mithelfen. Sie sammeln, unterstützen, nähen seit Monaten und tragen so die Projekt-Vision weiter. Ziel ist, dass BIGNIK jährlich weiterwächst und jeweils im Frühsommer öffentlich zum Picknick eingeladen wird. Bis 2027 sollen 50% der geplanten Flächeerreicht sein. Die BIGNIK-Vision wird voraussichtlich bis 2043 fertiggestellt und erfüllt sein.

14. Juni 2018
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