Biologe und Warner rehabilitiert
Nach zwei Jahren Hin und Her hatte der Vorstand ein offenes Ohr und gab verbindliche Zusagen: Der Biologe und Whistleblower* Christian Vélot wurde an der Université Paris-Sud rehabilitiert.
Zwei Jahre aufreibender Behördengänge und heftiger Auseinandersetzungen mit seinen Vorgesetzten, 50’000 Unterschriften zu seinen Gunsten, mehrere Hundert Menschen, die am 25. Juni gekommen waren, ihn in der Universität von Orsay und im Ministerium für Hochschulbildung und Forschung zu unterstützen, und schliesslich der Sieg: Für Christian Vélot und die Fondation Sciences Citoyennes legen die in Orsay eingegangenen Zusagen Zeugnis von einem wirklichen Bewusstwerden seiner Lage ab.
Behinderungen von allen Seiten
Die Problematik seiner Lage im Institut für Genetik und Mikrobiologie (IGM), in dem er seine Forschungen betreibt, war diese: Wiederholt wurden ihm von Seiten der Institutsleitung sein "Anti-GVO-Kreuzzug" vorgehalten, Kreditrestsummen und ein Praktikant vorenthalten sowie die Beschlagnahme seiner Forschungsräume unter dem Vorwand eines Phantomprojekts angekündigt. Und er wurde fälschlicherweise beschuldigt, einen tätlichen Übergriff auf einen Kollegen verübt zu haben - der inzwischen vom Betroffenen dementiert wurde.
Einvernehmliche Diskussion
Die Universitätsvertreter haben inzwischen die Tragweite des Verleumdungsfeldzugs gegen ihren Dozenten und Forscher erfasst, den das IGM sogar beschuldigte, "die Wissenschaft zu beschmutzen". Nach einer einvernehmlichen Diskussion hat der Universitätsvorstand verbindliche Zusagen zu einer Reihe von Punkten gemacht:
- Christian Vélot behält ausdrücklich das Recht, sich weiterhin zu Untersuchungen von GVO (gentechnisch veränderten Organismen) zu äussern, und dabei seine Berufszugehörigkeit mitzuteilen, um seine Sachkenntnis zu begründen;
- Die Universität erteilt Christian Vélot ihre volle Unterstützung, dass sein Forschungsteam weiter bestehen kann, sei es für den Lehrbetrieb, sei es als ein mit einer anderen Forschungseinheit der Universität von Orsay verbundenes Labor;
- Der Universitätsvorstand wird einen Brief schreiben, auf den man sich öffentlich berufen werden kann, um Christian Vélot und sein Team von den gegen sie vorgebrachten lügnerischen Beschuldigungen freizusprechen, und in dem ausgeführt werden wird, dass nur die künftige Bewertung des Forschers berücksichtigt werden wird, was insbesondere die Bestätigung gestattet, dass Beschlüsse innerhalb der Universität nur gefasst werden können, wenn das Beurteilungsverfahren transparent ist und die Methoden dafür im gesetzlichen Rahmen liegen.
- Im Übrigen wird das CNRS (Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung) im Rahmen der Vertragsfrist, während der Christian Vélot noch an das IGM gebunden ist, die Möglichkeiten und Wege einer Neuzuteilung von Forschungskrediten für sein Team untersuchen.
Engagierter Forscher und Whistleblower
"Ich wünsche mir für Sie Wohlergehen und innerhalb der Universität Frieden", erklärte die Präsidentin der Universität Anita Bersellini gegenüber Christian Vélot. Für die Fondation Sciences Citoyennes "müssen auf die Gesamtheit der gemachten Zusagen Tatsachen und konkrete Handlungen folgen, aber Christian Vélot ist dabei, innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft rehabilitiert zu werden, und das ist wohl das Wesentliche. Er ist keine Unperson mehr, der es wagt, den GVO-Kulturen Schlechtes nachzusagen, sondern lediglich ein verantwortungsbewusster und engagierter Dozent und Forscher sowie Whistleblower."
Durch den Fall Vélot kommt das Anliegen der Whistleblower nach den Siegen von Pierre Méneton und Véronique Lapidès, die beide vor Gericht gegen die Verleumdungen ihnen gegenüber Recht erhalten hatten, wieder einen Schritt weiter.
* Ein „Whistleblower“ (engl. Pfeifer, Verpfeifer) ist laut Wikipedia.org einer, der Missstände, illegales Handeln (Korruption, Insiderhandel) oder allgemeine Gefahren, von denen er an seinem Arbeitsplatz erfährt, an die Öffentlichkeit bringt.
Mehr Informationen:
http://sciencescitoyennes.org/spip.php?article1714
http://www.attac.org
Zwei Jahre aufreibender Behördengänge und heftiger Auseinandersetzungen mit seinen Vorgesetzten, 50’000 Unterschriften zu seinen Gunsten, mehrere Hundert Menschen, die am 25. Juni gekommen waren, ihn in der Universität von Orsay und im Ministerium für Hochschulbildung und Forschung zu unterstützen, und schliesslich der Sieg: Für Christian Vélot und die Fondation Sciences Citoyennes legen die in Orsay eingegangenen Zusagen Zeugnis von einem wirklichen Bewusstwerden seiner Lage ab.
Behinderungen von allen Seiten
Die Problematik seiner Lage im Institut für Genetik und Mikrobiologie (IGM), in dem er seine Forschungen betreibt, war diese: Wiederholt wurden ihm von Seiten der Institutsleitung sein "Anti-GVO-Kreuzzug" vorgehalten, Kreditrestsummen und ein Praktikant vorenthalten sowie die Beschlagnahme seiner Forschungsräume unter dem Vorwand eines Phantomprojekts angekündigt. Und er wurde fälschlicherweise beschuldigt, einen tätlichen Übergriff auf einen Kollegen verübt zu haben - der inzwischen vom Betroffenen dementiert wurde.
Einvernehmliche Diskussion
Die Universitätsvertreter haben inzwischen die Tragweite des Verleumdungsfeldzugs gegen ihren Dozenten und Forscher erfasst, den das IGM sogar beschuldigte, "die Wissenschaft zu beschmutzen". Nach einer einvernehmlichen Diskussion hat der Universitätsvorstand verbindliche Zusagen zu einer Reihe von Punkten gemacht:
- Christian Vélot behält ausdrücklich das Recht, sich weiterhin zu Untersuchungen von GVO (gentechnisch veränderten Organismen) zu äussern, und dabei seine Berufszugehörigkeit mitzuteilen, um seine Sachkenntnis zu begründen;
- Die Universität erteilt Christian Vélot ihre volle Unterstützung, dass sein Forschungsteam weiter bestehen kann, sei es für den Lehrbetrieb, sei es als ein mit einer anderen Forschungseinheit der Universität von Orsay verbundenes Labor;
- Der Universitätsvorstand wird einen Brief schreiben, auf den man sich öffentlich berufen werden kann, um Christian Vélot und sein Team von den gegen sie vorgebrachten lügnerischen Beschuldigungen freizusprechen, und in dem ausgeführt werden wird, dass nur die künftige Bewertung des Forschers berücksichtigt werden wird, was insbesondere die Bestätigung gestattet, dass Beschlüsse innerhalb der Universität nur gefasst werden können, wenn das Beurteilungsverfahren transparent ist und die Methoden dafür im gesetzlichen Rahmen liegen.
- Im Übrigen wird das CNRS (Nationales Zentrum für wissenschaftliche Forschung) im Rahmen der Vertragsfrist, während der Christian Vélot noch an das IGM gebunden ist, die Möglichkeiten und Wege einer Neuzuteilung von Forschungskrediten für sein Team untersuchen.
Engagierter Forscher und Whistleblower
"Ich wünsche mir für Sie Wohlergehen und innerhalb der Universität Frieden", erklärte die Präsidentin der Universität Anita Bersellini gegenüber Christian Vélot. Für die Fondation Sciences Citoyennes "müssen auf die Gesamtheit der gemachten Zusagen Tatsachen und konkrete Handlungen folgen, aber Christian Vélot ist dabei, innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft rehabilitiert zu werden, und das ist wohl das Wesentliche. Er ist keine Unperson mehr, der es wagt, den GVO-Kulturen Schlechtes nachzusagen, sondern lediglich ein verantwortungsbewusster und engagierter Dozent und Forscher sowie Whistleblower."
Durch den Fall Vélot kommt das Anliegen der Whistleblower nach den Siegen von Pierre Méneton und Véronique Lapidès, die beide vor Gericht gegen die Verleumdungen ihnen gegenüber Recht erhalten hatten, wieder einen Schritt weiter.
* Ein „Whistleblower“ (engl. Pfeifer, Verpfeifer) ist laut Wikipedia.org einer, der Missstände, illegales Handeln (Korruption, Insiderhandel) oder allgemeine Gefahren, von denen er an seinem Arbeitsplatz erfährt, an die Öffentlichkeit bringt.
Mehr Informationen:
http://sciencescitoyennes.org/spip.php?article1714
http://www.attac.org
03. September 2008
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