Chapeau für Susanne Jordan
8000 faire Computermäuse
Susanne Jordan hat ein klares Ziel: Sie will anständige Arbeitsbedingungen in der IT-Industrie durchsetzen – global. Zwar hatte sie bis vor ein paar Jahren keinerlei Ahnung von Technik. Das aber hat sie nicht davon abgehalten, in der Dachkammer ihrer bayrischen Land-WG die weltweit erste faire Computermaus zu entwickeln. Gerade hat ihr Unternehmen «Nager IT» den bayrischen Eine-Welt-Preis gewonnen. Mit dem Preisgeld von 3000 Euro will Jordan Schulungen bezahlen bei chinesischen Firmen, die Kabel für die Mäuse liefern.
Begonnen hat alles 2009. Damals war Susanne Jordan 32 Jahre alt und hatte ihre erste Stelle bei einer ökosozialen Rating-Agentur. Sie durchkämmte die Geschäftsberichte grosser Bergbau- und Computerfirmen, recherchierte über katastrophale Arbeitsbedingungen in Fabriken und Bergwerken anderer Erdteile und schrieb laufend E-Mails an Konzerne, um Verbesserungen anzumahnen. Wenn diese überhaupt antworteten, dann so stereotyp wie frustrierend: Man bemühe sich redlich, doch leider, leider habe man kaum Einfluss auf die Zulieferer.
Eines Nachts schreckte sie plötzlich aus dem Schlaf mit dem Gedanken: Ich selbst muss die Sache in die Hand nehmen! Ursprünglich wollte sie einen fairen Computer entwickeln; nach ersten Recherchen entschied sie, mit einer Maus anzufangen. Schon die hat schliesslich eine Lieferkette, an der schätzungsweise 100 Firmen beteiligt sind. Allein die Leiterpleite besteht aus mehreren Komponenten wie Sensoren und Kondensatoren – und deren Hersteller kaufen Folien und Drähte, die sie aus Werkstoffen von Firmen produzieren, die sie wiederum von Rohstoffhändlern beziehen. Jordan hat die Kaskaden und Vernetzungen auf ihrer Homepage übersichtlich aufgezeichnet: Knapp die Hälfte ist inzwischen grün eingefärbt und repräsentiert damit anständige Arbeitsbedingungen.
Fast 8000 Mäuse haben Susanne Jordan und ihr sechsköpfiges Team schon verkauft. Ein Grossunternehmen aber wollen sie nicht werden – nur beweisen, dass eine faire IT-Produktion möglich ist.
Begonnen hat alles 2009. Damals war Susanne Jordan 32 Jahre alt und hatte ihre erste Stelle bei einer ökosozialen Rating-Agentur. Sie durchkämmte die Geschäftsberichte grosser Bergbau- und Computerfirmen, recherchierte über katastrophale Arbeitsbedingungen in Fabriken und Bergwerken anderer Erdteile und schrieb laufend E-Mails an Konzerne, um Verbesserungen anzumahnen. Wenn diese überhaupt antworteten, dann so stereotyp wie frustrierend: Man bemühe sich redlich, doch leider, leider habe man kaum Einfluss auf die Zulieferer.
Eines Nachts schreckte sie plötzlich aus dem Schlaf mit dem Gedanken: Ich selbst muss die Sache in die Hand nehmen! Ursprünglich wollte sie einen fairen Computer entwickeln; nach ersten Recherchen entschied sie, mit einer Maus anzufangen. Schon die hat schliesslich eine Lieferkette, an der schätzungsweise 100 Firmen beteiligt sind. Allein die Leiterpleite besteht aus mehreren Komponenten wie Sensoren und Kondensatoren – und deren Hersteller kaufen Folien und Drähte, die sie aus Werkstoffen von Firmen produzieren, die sie wiederum von Rohstoffhändlern beziehen. Jordan hat die Kaskaden und Vernetzungen auf ihrer Homepage übersichtlich aufgezeichnet: Knapp die Hälfte ist inzwischen grün eingefärbt und repräsentiert damit anständige Arbeitsbedingungen.
Fast 8000 Mäuse haben Susanne Jordan und ihr sechsköpfiges Team schon verkauft. Ein Grossunternehmen aber wollen sie nicht werden – nur beweisen, dass eine faire IT-Produktion möglich ist.
29. Juli 2016
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