Corona noch tödlicher als gedacht? Das Bundesamt für Statistik entlarvt sich selbst

Das Bundesamt für Statistik behauptet, die zweite Corona-Welle sei viel tödlicher gewesen als ursprünglich angemommen. Dass es seine eigenen statistischen Grundsätze missachtet, stellen die Mainstream-Medien allerdings nicht fest. Hauptsache: Alarm.

(Illustration: openicons / pixabay.com)

Gemäss einer neuen, noch provisorischen Veröffentlichung des Bundesamtes für Statistik, über welche die Massenmedien ausführlich berichtet haben, soll die 2. Welle (Ende 2020) viel tödlicher gewesen sein als zuvor bekannt. 

Zitat Watson (05.08.22): «Bei 9305 Personen wurde Corona als Haupttodesursache identifiziert. Damit ist auch klar, dass die überwiegende Mehrheit an und nicht mit Corona gestorben ist.»
«Die neuen Daten sind zuverlässiger», behauptet die NZZ, allerdings ohne den vor ihr beschworenen Qualitätsjournalismus zu betreiben.

Dass diese Tatsachen-Behauptung auf einem statistischen Taschenspielertrick beruht, kann anhand der Publikation «Sterblichkeit und deren Hauptursachen» des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2018 (also im Jahr 2 vor dem allgemeinen Realitätsverlust) leicht nachgewiesen werden (vgl. Beilage). Im Abschnitt «Multimorbidität» sind unter anderem die folgenden Aussagen zu finden:

«In der Todesursachenstatistik werden bis zu vier Diagnosen erfasst, in Ausnahmefällen bis zu fünf. (…) Die Anzahl der Diagnosen nimmt mit dem Alter zu, wobei die größte Anzahl von Diagnosen bei den 80- bis 94-Jährigen registriert wurde. Auch wenn zwei oder mehr Krankheiten zu einem Todesfall beigetragen haben, erscheint in den meisten statistischen Berichten nur die Hauptdiagnose.»

In Bezug auf Infektionskrankheit (was Covid-19 angeblich ja ist) wird explizit festgestellt (vgl. Kasten: Die Rolle von Infektionskrankheiten):

«In der Todesursachenstatistik zählt jeweils diejenige Krankheit als Haupttodesursache, die am Anfang der zum Tod führenden Kausalkette steht. Infektionskrankheiten stehen häufig nicht am Beginn der Kausalkette, sondern treten später in Form von Komplikationen auf. Ein geschwächter Körper kann sich nicht mehr gegen bakterielle oder virale Pathogene schützen, was zu einer terminalen Lungenentzündung oder einer Sepsis führen kann.»

Fazit: Da nachweislich v.a. über 80-Jährige mit Corona als Haupttodesursache verstorben sind, von denen zudem über 90 Prozent mindestens eine Begleiterkrankung aufwiesen, besteht offensichtlich eine beträchtliche Lücke zwischen der staatlichen Statistik und der medizinischen Realität (sofern die BfS-Fakten aus 2018 immer noch gültig sind). Angesichts des Umstands, dass die bisherigen BAG-Meldezahlen deutlich tiefer lagen, kommt zusätzlich ein Verdachtsmoment auf: Wurde die Haupttodesursache «Corona» in zahlreichen Fällen allenfalls sogar noch nachkodiert? 

08. August 2022
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