Palantir ist ein Daten- und Überwachungskonzern mit enger Verbindung zu Geheimdiensten, der in den USA seit 2008 mit der Regierung zusammenarbeitet. Die New York Times berichtet, dass die Software des Unternehmens mittlerweile in vier Behörden eingesetzt wird, um «die betriebliche Effizienz durch Datenmodernisierung zu steigern».
Laut einiger US-Medien, u.a. der New York Times, konzentriere sich der Einsatz der Palantir-Software zwar auf abteilungsspezifische Dienste, aber zusammen mit Trumps Durchführungsverordnung, die einen Datenaustausch der Behörden fordert, könnte sich eine Vernetzung entwickeln. Wird so der Grundstein für einen einheitlichen Überwachungsapparat gelegt, der von einem Unternehmen geschaffen wurde? Seit dem Amtsantritt von Donald Trump hat Palantir mehr als 113 Millionen Dollar an Regierungsgeldern erhalten. Darin ist ein 795-Millionen-Dollar-Vertrag des Verteidigungsministeriums, der letzte Woche vergeben wurde, nicht enthalten. Weitere quasi-staatliche und staatliche Unternehmen – wie etwa die Sozialversicherungs- oder Steuerbehörde - kündigen ihre Zusammenarbeit mit Palantir an.
Palantir wurde 2003 von Alex Karp und dem Trump-Verbündeten Peter Thiel gegründet und ist darauf spezialisiert, Muster in Daten zu finden und diese in leicht darstellbare Formate zu bringen. Die Mitarbeiter von Palantir sind mit dem Kurs des Unternehmens nicht unbedingt einverstanden. Sie fordern, dass das Unternehmen die Zusammenarbeit mit der Trump-Regierung beenden solle und befürchten einen Missbrauch der gesammelten Daten.
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