Des Raben weisser Flaum
Zwei Raben auf einer Birke wecken meine Aufmerksamkeit. Der eine schlägt bettelnd mit den Flügeln, sperrt seinen Schnabel auf wie ein Küken – ein bald ausgewachsenes Rabenkind, das mit viel Charme noch immer versucht, einen Leckerbissen zu ergattern. Die Rabenmutter – oder der Rabenvater? – liebkost den Sprössling zärtlich, zaust seinen schneeweissen Flaum am Hälschen, der Kleine geniesst es hingebungsvoll. Seine Happen soll er jetzt selbst erhaschen.
Rabenvögel sind treusorgende Eltern und mitnichten «Rabeneltern». Ein Brutpaar bleibt meist für ein ganzes Rabenleben zusammen, teilt sich die Arbeit und begleitet den Nachwuchs bis zur nächsten Brutsaison. In dieser Zeit erhalten die Jungen ihre Grundschulung fürs Leben. Sind sie flügge, schliessen sie sich einem Jungschwarm an. Dort können sie das soziale Leben im Grossverband lernen. Im Verband leben auch ältere Junggesellen und Paare ohne Brutreviere. Bei ihren Balzflügen vollführen sie waghalsige Loopings, oft aus purer Lebensfreude.
Die Grösse der Populationen von Rabenkrähen entspricht stets dem Angebot an Nahrung und Nistplätzen – es richtet sich nach den Umweltbedingungen. Von explosionsartiger Ausbreitung also keine Spur! Es ist die moderne Landwirtschaft und Wegwerfgesellschaft, die den Allesfressern ideale Lebensgrundlagen und Expansion ermöglicht.
Weil Rabenvögel als Aasfresser früher auf Richtplätzen, Schlachtfeldern und Friedhöfen anzutreffen waren, wo sie sich nicht gerade zimperlich über ihre Beute hermachten, folgt ihnen zum Teil bis heute der Ruf des Galgen- und Totenvogels. Lange Zeit galten sie als Symbol des Bösen und des Unglücks.
Dank ihrer Anpassungsfähigkeit sind Raben auf der ganzen Welt verbreitet. Sie können mit ihren Artgenossen auf hervorragende Weise kommunizieren, sind schlau, zärtlich, treu und sozial. Es würde für menschliche Intelligenz sprechen, die Vorurteile, die sich über Jahrhunderte in den Köpfen festgesetzt haben, endlich abzulegen.
Mehr zum Thema «schwarz | weiss» im Zeitpunkt 147
Rabenvögel sind treusorgende Eltern und mitnichten «Rabeneltern». Ein Brutpaar bleibt meist für ein ganzes Rabenleben zusammen, teilt sich die Arbeit und begleitet den Nachwuchs bis zur nächsten Brutsaison. In dieser Zeit erhalten die Jungen ihre Grundschulung fürs Leben. Sind sie flügge, schliessen sie sich einem Jungschwarm an. Dort können sie das soziale Leben im Grossverband lernen. Im Verband leben auch ältere Junggesellen und Paare ohne Brutreviere. Bei ihren Balzflügen vollführen sie waghalsige Loopings, oft aus purer Lebensfreude.
Die Grösse der Populationen von Rabenkrähen entspricht stets dem Angebot an Nahrung und Nistplätzen – es richtet sich nach den Umweltbedingungen. Von explosionsartiger Ausbreitung also keine Spur! Es ist die moderne Landwirtschaft und Wegwerfgesellschaft, die den Allesfressern ideale Lebensgrundlagen und Expansion ermöglicht.
Weil Rabenvögel als Aasfresser früher auf Richtplätzen, Schlachtfeldern und Friedhöfen anzutreffen waren, wo sie sich nicht gerade zimperlich über ihre Beute hermachten, folgt ihnen zum Teil bis heute der Ruf des Galgen- und Totenvogels. Lange Zeit galten sie als Symbol des Bösen und des Unglücks.
Dank ihrer Anpassungsfähigkeit sind Raben auf der ganzen Welt verbreitet. Sie können mit ihren Artgenossen auf hervorragende Weise kommunizieren, sind schlau, zärtlich, treu und sozial. Es würde für menschliche Intelligenz sprechen, die Vorurteile, die sich über Jahrhunderte in den Köpfen festgesetzt haben, endlich abzulegen.
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09. März 2017
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