Die Innenstadt braucht neue Impulse!

Noch nie zuvor war der Detailhandel einem derart starken Wandel ausgesetzt, noch nie haben sich Marktpositionen in einer derart hohen Geschwindigkeit verschoben. Seit den 70er Jahren haben die Verkaufsflächen im Detailhandel an Autostandorten in ungleich höherem Masse zugenommen, als in Innenstadtgebieten.

Seit ein paar Jahren kommt das fehlende Mengenwachstum hinzu. Und aktuell fördert die Frankenstärke die Abwanderung der Einkäufe ins benachbarte Ausland und auch das zunehmende Online-Shopping entzieht dem stationären Detailhandel mehr und mehr Kunden. Das alles führt zu einer Wettbewerbsverschärfung, sowohl zwischen den Geschäftsmodellen, wie z.B. zwischen vertikal organisierten Filiallisten und inhabergeführtem Fachhandel, als auch zwischen den Einkaufsstandorten Innenstadt und Peripherie, wo die mehrheitlich auf Autoerschliessung ausgerichteten Shopping- und Einkaufs-Centren platziert sind. Damit stehen die Innenstadtgebiete vor der Herausforderung, die Versorgungskompetenz zu erhalten und wenn immer möglich auszubauen. Eine Massnahme dazu sind City-Centers.

Im Input-Letter Nr. 50 und 54 haben wir auf deren zunehmende Bedeutung hingewiesen. Sie sind eine wichtige und wirkungsvolle Reaktion darauf, die Attraktivität der Innenstadtgebiete zu steigern und gar Revitalisierungsimpulse auszulösen. Sie schaffen innerhalb kürzerer Zeiträume dringend benötigte, erstklassige und wettbewerbsfähige Nutzflächen für den Detailhandel, das Gastgewerbe sowie weitere publikumsorientierte Angebote. Und die City-Centren haben das Potential, Versorgungs- und Erlebnisorte zu schaffen, die sich durch urbane Prägung, Zeitgeist, Funktionalität und Identität auszeichnen. Und sie sollen Mut machen, dass die Leistungsfähigkeit der Innenstadt-, Zentrums- und Altstadtgebiete kein Zufallsprodukt ist, sondern in hohem Masse beeinflusst werden kann. Die City-Centren leisten dazu einen wichtigen Beitrag.
Eines ist gewiss: die Innenstadtgebiete benötigen neue Versorgungs- und Erlebnisorte, damit die Innenstädte weiterhin die tragende Säule der Binnenwertschöpfung auszuüben in der Lage sind.

Vorschau
Neue, innerstädtische Versorgungs- und Erlebnisorte werden aufgrund der Wichtigkeit das Thema der nächsten Input-Letters sein. Es werden Antworten gesucht, warum die Schweiz über keine impulsgebenden City-Centers verfügt. Was läuft schief bei deren Entwicklung, welche Rolle kommt den Investoren zu, welche den Mietern von Geschäftsflächen? Wie sieht die öffentliche Verwaltung ihre Rolle, wie nutzt diese das Potential? Gibt es „die“ Erfolgsposition?
Teilen Sie uns Ihre Erfahrungen mit, wir freuen uns darauf. Auf unserer Homepage sind alle Input-Letters in der Kurzversion ersichtlich.

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