Energieverordnung: Gegenvorschlag von Umweltverbänden
Die Vorlage schöpfe das Stromsparpotenzial bei weitem nicht aus, kritisieren drei schweizerische Umweltverbände den Entwurf der Revision der Energieverordnung in der Vernehmlassung und präsentieren eine Alternative.
Der Entwurf zur Revision der Energieverordnung schöpft das Stromsparpotenzial bei Geräten und Industriemotoren bei weitem nicht aus. Die Umweltorganisationen Greenpeace Schweiz, Schweizerische Energie-Stiftung SES und WWF Schweiz kritisieren insbesondere, dass für gewichtige Stromfresser-Kategorien keine Verbrauchsvorschriften vorgesehen sind. Die Umweltverbände legen einen eigenen Vorschlag vor, der zehnmal mehr Strom spart und die Schweizer Volkswirtschaft um mehr als 1 Milliarde Franken pro Jahr entlastet.
Medienmitteilung, Zürich, 12. Februar 2009.
Mit der Revision der Energieverordnung werden erstmals Vorschriften zum maximalen Stromverbrauch von Haushalt- und elektronischen Geräten formuliert. Ziel der Regelung ist es, ineffiziente Geräte Schritt für Schritt vom Markt zu verbannen. Abgesehen von einigen begrüssenswerten Regelungen (für Tumbler, Haushaltgeräte) nutzt der Entwurf des Bundesamts für Energie (BFE) das riesige Effizienzpotenzial bei den Geräten, Anlagen und Industriemotoren jedoch nicht aus. Dies hat eine gemeinsame Untersuchung von Greenpeace, SES, WWF und SAFE (Schweizerische Agentur für Energieeffizienz) ergeben.
Bei den Tiefkühl- und Kühlgeräten orientiert sich die Vorlage noch nicht am Standard der (Best Available Technology - beste verfügbare Technologie) und bei den Industriemotoren hinkt sie gar hinter den Verbrauchsstandards von Ländern wie Korea, USA, Australien oder Mexiko her. Insbesondere aber fehlen in der Vorlage die Geräte- und Anlagekategorien mit dem grössten Spareffekt. «Mit dem Entwurf des BFE sinkt der Stromverbrauch um maximal 1 Prozent bis 2020, das ist viel zu wenig», so Ulrike Saul vom WWF.
Die Umweltverbände reichen daher zum Ende der Vernehmlassungsfrist beim BFE einen umfassenden Verbesserungsvorschlag ein. Dieser zeigt auf, wie mit konsequenten Massnahmen in den Bereichen Elektromotoren, Haustechnik und Beleuchtung zehnmal mehr Strom gespart werden kann als mit dem BFE-Entwurf. «Mit den vorgeschlagenen Verbesserungen liessen sich bis 2020 10 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs einsparen - doppelt soviel Strom wie das Atomkraftwerk Mühleberg pro Jahr produziert», sagt Annette Reiber von Greenpeace. «Haushalte und Industrie würden von jährlich über 1 Milliarde Franken tieferen Stromkosten profitieren.»
Die Umweltorganisationen fordern den Bund mit ihrem Vorschlag zu deutlichen Verbesserungen seiner Vorlage auf. «Nur so ist die Revision der Energieverordnung ein glaubwürdiger erster Schritt zur Ausschöpfung eines Effizienzpotenzials, das insgesamt notabene 30 Prozent beträgt!» sagt Sabine von Stockar von der SES.
Vorschlag der Umweltverbände: http://www.greenpeace.ch/energieverordnung
Vorlage: bfe.admin.ch, parlament.ch
Mit Effizienz ernst gemacht: Die Forderungen der Umweltverbände in Kürze
- Orientierung der Mindestanforderungen an der Best Available Technology für alle Gerätekategorien, insbesondere auch Kühlschränke (mindestens A+ ab 2010, A++ ab 2012) und Elektromotoren (IE2 ab 2010 und IE3 ab 2012). Es sollen nur noch die technologisch fortschrittlichsten, effizientesten Geräte zum Verkauf zugelassen werden.
- Mindestanforderungen an die Effizienz auch für die Bereiche Beleuchtung (Haushaltslampen, Leuchten für Dienstleistung und Industrie, Strassenbeleuchtung) und Haustechnik (Umwälzpumpen, Wärmepumpen, Elektroboiler und Raumklimageräte).
- Energieverbrauchs-Deklaration (Energieetikette) für alle elektrischen und elektronischen Geräte.
- Regelmässige Anpassung (Dynamisierung) der Energieetikette an den aktuellen Stand der Technik, entsprechend dem EU-Prozess.
- Orientierung an den international besten Effizienz-Normen. Mindestens Übernahme aller EU-Normen (Ökodesign-Richtlinie).
Mit Effizienz ernst gemacht: Gewinn für Umwelt und Wirtschaft
- Elektrizitätseinsparung von 6000 GWh pro Jahr (doppelte Jahresstromproduktion AKW Mühleberg) bis 2020 bzw. 10 % des Stromverbrauchs der Schweiz
- Einsparung von jährlich rund 3 Millionen Tonnen CO2 (knapp 6 % des gesamten CO2 Jahresausstosses der Schweiz)
- Einsparung von 1,2 Milliarden Franken pro Jahr für Wirtschaft und Haushalte durch Reduktion von unnötigem Stromverbrauch; Förderung von Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung.
Der Entwurf zur Revision der Energieverordnung schöpft das Stromsparpotenzial bei Geräten und Industriemotoren bei weitem nicht aus. Die Umweltorganisationen Greenpeace Schweiz, Schweizerische Energie-Stiftung SES und WWF Schweiz kritisieren insbesondere, dass für gewichtige Stromfresser-Kategorien keine Verbrauchsvorschriften vorgesehen sind. Die Umweltverbände legen einen eigenen Vorschlag vor, der zehnmal mehr Strom spart und die Schweizer Volkswirtschaft um mehr als 1 Milliarde Franken pro Jahr entlastet.
Medienmitteilung, Zürich, 12. Februar 2009.
Mit der Revision der Energieverordnung werden erstmals Vorschriften zum maximalen Stromverbrauch von Haushalt- und elektronischen Geräten formuliert. Ziel der Regelung ist es, ineffiziente Geräte Schritt für Schritt vom Markt zu verbannen. Abgesehen von einigen begrüssenswerten Regelungen (für Tumbler, Haushaltgeräte) nutzt der Entwurf des Bundesamts für Energie (BFE) das riesige Effizienzpotenzial bei den Geräten, Anlagen und Industriemotoren jedoch nicht aus. Dies hat eine gemeinsame Untersuchung von Greenpeace, SES, WWF und SAFE (Schweizerische Agentur für Energieeffizienz) ergeben.
Bei den Tiefkühl- und Kühlgeräten orientiert sich die Vorlage noch nicht am Standard der (Best Available Technology - beste verfügbare Technologie) und bei den Industriemotoren hinkt sie gar hinter den Verbrauchsstandards von Ländern wie Korea, USA, Australien oder Mexiko her. Insbesondere aber fehlen in der Vorlage die Geräte- und Anlagekategorien mit dem grössten Spareffekt. «Mit dem Entwurf des BFE sinkt der Stromverbrauch um maximal 1 Prozent bis 2020, das ist viel zu wenig», so Ulrike Saul vom WWF.
Die Umweltverbände reichen daher zum Ende der Vernehmlassungsfrist beim BFE einen umfassenden Verbesserungsvorschlag ein. Dieser zeigt auf, wie mit konsequenten Massnahmen in den Bereichen Elektromotoren, Haustechnik und Beleuchtung zehnmal mehr Strom gespart werden kann als mit dem BFE-Entwurf. «Mit den vorgeschlagenen Verbesserungen liessen sich bis 2020 10 Prozent des Schweizer Stromverbrauchs einsparen - doppelt soviel Strom wie das Atomkraftwerk Mühleberg pro Jahr produziert», sagt Annette Reiber von Greenpeace. «Haushalte und Industrie würden von jährlich über 1 Milliarde Franken tieferen Stromkosten profitieren.»
Die Umweltorganisationen fordern den Bund mit ihrem Vorschlag zu deutlichen Verbesserungen seiner Vorlage auf. «Nur so ist die Revision der Energieverordnung ein glaubwürdiger erster Schritt zur Ausschöpfung eines Effizienzpotenzials, das insgesamt notabene 30 Prozent beträgt!» sagt Sabine von Stockar von der SES.
Vorschlag der Umweltverbände: http://www.greenpeace.ch/energieverordnung
Vorlage: bfe.admin.ch, parlament.ch
Mit Effizienz ernst gemacht: Die Forderungen der Umweltverbände in Kürze
- Orientierung der Mindestanforderungen an der Best Available Technology für alle Gerätekategorien, insbesondere auch Kühlschränke (mindestens A+ ab 2010, A++ ab 2012) und Elektromotoren (IE2 ab 2010 und IE3 ab 2012). Es sollen nur noch die technologisch fortschrittlichsten, effizientesten Geräte zum Verkauf zugelassen werden.
- Mindestanforderungen an die Effizienz auch für die Bereiche Beleuchtung (Haushaltslampen, Leuchten für Dienstleistung und Industrie, Strassenbeleuchtung) und Haustechnik (Umwälzpumpen, Wärmepumpen, Elektroboiler und Raumklimageräte).
- Energieverbrauchs-Deklaration (Energieetikette) für alle elektrischen und elektronischen Geräte.
- Regelmässige Anpassung (Dynamisierung) der Energieetikette an den aktuellen Stand der Technik, entsprechend dem EU-Prozess.
- Orientierung an den international besten Effizienz-Normen. Mindestens Übernahme aller EU-Normen (Ökodesign-Richtlinie).
Mit Effizienz ernst gemacht: Gewinn für Umwelt und Wirtschaft
- Elektrizitätseinsparung von 6000 GWh pro Jahr (doppelte Jahresstromproduktion AKW Mühleberg) bis 2020 bzw. 10 % des Stromverbrauchs der Schweiz
- Einsparung von jährlich rund 3 Millionen Tonnen CO2 (knapp 6 % des gesamten CO2 Jahresausstosses der Schweiz)
- Einsparung von 1,2 Milliarden Franken pro Jahr für Wirtschaft und Haushalte durch Reduktion von unnötigem Stromverbrauch; Förderung von Innovation, Wertschöpfung und Beschäftigung.
12. Februar 2009
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