«Es braucht keinen Mut, um seinen eigenen Richtlinien nachzuleben»
Remko Leimbach, 42, Vater von drei Kindern, ist Gastrounternehmer aus Kloten. Er war Gastgeber für den «Zeitpunkt-Apéro» letzten Freitag. Leimbach kandidiert für «Aufrecht» für den Nationalrat. Drei Fragen an Remko Leimbach.
Zeitpunkt: Soziale und wirtschaftliche Impflicht, Maskentragpflicht selbst für Kinder: Die Politik hat während der Coronazeit total versagt. Wieso möchten Sie trotzdem in die Politik gehen?
Remko Leimbach: Dazu fällt mir ein starkes Bild ein: Die Väter und Mütter, die sonntags am Spielfeldrand stehen. Sie schimpfen mit dem Trainer und schreien ihm zu, wie er das Spiel besser gestalten soll. Ich will aber nicht am Spielfeld stehen und schimpfen, sondern selber gestalten. Ich glaube zudem an die neue Kraft unserer Partei «Aufrecht». Ich glaube daran, dass wir eine Politik machen können, in der die Sache, nicht die eigene Karriere im Vordergrund steht.
Sie haben während der Coronazeit als Gastronom im «Schluefweg», einer städtischen Einrichtung Klotens, hie und da die Zertifikatsverordnungen eigenwillig interpretiert und wurden dafür auch kritisiert. Was macht Ihre Kraft aus?
Viele sagen, ich sei mutig. Aber ich finde, es braucht keinen Mut, um seinen eigenen Richtlinien nachzuleben. Aufrecht – dieser Ausdruck trifft es für mich besser. Ich möchte aufrecht durchs Leben gehen. Ich finde deshalb den Namen unserer Partei auch genial. Ich möchte dereinst geradestehen können, wenn meine Kinder und Enkelkinder z.B. mal fragen: Wie hast du dich während der Coronakrise verhalten?
Sie kandidieren als Nummer 2 nach Urs Hans auf der «Aufrecht»-Liste für den Nationalrat, Urs Hans hat bereits eine lange Karriere als Kantonsrat hinter sich, ausserdem hat er sich in der Bürgerrechtsbewegung mit der Organisation von Demonstrationen hervorgetan. Welche Wahlchancen sehen Sie für sich?
Für die Wahlen in den Nationalrat sehe ich für uns von «Aufrecht» allgemein eine grössere Chance als bei den Zürcher Kantonsratswahlen, weil hier Beschränkungen wie prozentuale Mindeststimmanteile nicht greifen. Und für den Fall, dass ich nicht gewählt würde: Es wird mir eine Freude sein, mit meinen Stimmen dazu beigetragen zu haben, dass Urs Hans in den Nationalrat gewählt wird.
Sie treten unter anderem gegen die Klimadiktatur an. Leben wir aus Ihrer Sicht in einer Klimadiktatur?
Ja, wir steuern zumindest geradewegs darauf hin. Zwei konkrete Beispiele: Meine Stromkosten im Unternehmen (und auch privat) haben sich im letzten Jahr verdoppelt. Das ist betriebswirtschaftlich brutal. In der Überbauung, wo ich wohne, müssen wir mittelfristig die sehr effiziente und kostengünstig funktionierende Ölheizung ersetzen. Aufgrund neuer Verbote sollten wir nun eine mehrfach teurere und unpraktische Holzschnitzelheizung einbauen. Zudem wissen wir nicht, ob die Holzschnitzelheizung in ein paar Jahren nicht auch verboten wird. Überhaupt, unsere Landschaft wird von diesen sogenannten nachhaltigen Stromerzeugern zugepflastert. Was daran soll grün sein? Als Klimadiktatur empfinde ich, die Anmassung, mit der die Klimaaktivisten antreten. Sie wollen «uns» retten. Dabei nehmen sie uns immer mehr Freiheiten weg, bevormunden uns, schreiben uns vor, was wir machen dürfen. Ich sehe es als einer meiner Aufgabe, hier politisch einen Riegel zu schieben.
von:
- Anmelden oder Registieren um Kommentare verfassen zu können