EU: Chefin der Lebensmittelbehörde ist im Vorstand einer Gentech-Lobby-Organisation

Die europäische Lebensmittelbehörde EFSA ist erneut in die Kritik geraten. Die Grünen im EU-Parlament haben Zweifel daran geäußert, dass die Genehmigungsanträge für Genpflanzen unabhängig geprüft werden.

Denn die Vorsitzende des Verwaltungsrates der für die Zulassung von Genpflanzen zuständige EFSA, Diana Banati, ist gleichzeitig im Vorstand des International Life Science Institut (ILSI), einer Lobbyorganisation der Lebensmittel- und Gentechnikindustrie. Laut dem Abgeordneten der Grünen/EFA Martin Häusling vertritt das ILSI Monsanto, Syngenta, BASF, Dupont, Coca Cola, Nestlé, Unilever, Groupe Danone und andere. Die Grünen bezeichneten diese Doppelrolle als dubios und forderten den Rücktritt von Banati bei der EFSA. Banati hatte ihre Position bei der ILSI bis zur Pressekonferenz der Grünen am 29. September verschwiegen.

Seit Langem wird der EFSA vorgeworfen, nicht unabhängig zu sein. Anfang dieses Jahres hatte der Verein Testbiotech aufgedeckt, dass eine Mitarbeiterin der EFSA  ihren neuen Job beim Gentechnikkonzern Syngenta antrat. Greenpeace Österreich fordert daher, eine unabhängige Lebensmittelbehörde zu schaffen, "die für die Sicherheit der Menschen arbeitet, nicht für sichere Umsätze der Gentech-Industrie".

Quelle: Deutscher Naturschutz-Ring, Europa Koordination
http://www.eu-koordination.de/umweltnews/news/landwirtschaft-gentechnik/468
02. Oktober 2010
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