Europäischer Atlas zu Nährstoffbelastung

Wissenschaftler der EU-Kommission haben heute einen Atlas über die Nährstoffbelastung in Boden und Wassert vorgestellt. Zum ersten Mal kann damit ein klares Bild von der Belastung der Ökosysteme durch Nährstoffe und deren Quellen gezeichnet werden. Zwar sind Nährstoffe unverzichtbar für Pflanzen und Tiere. Ein Zuviel kann jedoch die Qualität von Boden und Wasser deutlich beeinträchtigen. Nährstoffe gelangen über Düngemittel oder andere Chemikalien aus der Landwirtschaft in die Umwelt. Daher ist ihr Einsatz streng geregelt. Der Atlas zeigt, dass weite Teile der Niederlande, Belgiens, Dänemarks, Frankreichs, Irlands und Italiens zu den Gebieten mit der höchsten Nährstoffbelastung in Europa zählen.

Der Atlas ist das Produkt der Initiative FATE, die bei der Gemeinsamen Forschungsstelle der EU-Kommission durchgeführt wurde, um die Umweltauswirkungen von Nährstoffen wie beispielsweise Chemikalien in der Landwirtschaft zu ermitteln. Bislang gab es nur sehr wenige Untersuchungen und keine EU-weiten Erhebungen zum Anteil der einzelnen Sektoren an der Nährstoffbelastung und zur Schwere der jeweiligen Auswirkungen. Mit der Initiative FATE sollte speziell diese Lücke in der Umweltforschung unter besonderer Berücksichtigung der Landwirtschaft geschlossen werden. Die Ergebnisse des Projekts sollten die Anwendung der bestehenden Rechtsvorschriften erleichtern und gleichzeitig eine wissenschaftliche Grundlage für künftige Rechtsvorschriften liefern.

Der Atlas zeigt den Nährstoffüberschuss in Gebieten mit intensiver Landwirtschaft. Während in den Niederlanden etwa die Werte über 200 kg/ha hinausgehen, wird in Italien die Grenze von 40 kg/ha nicht überschritten. Auch innerhalb der einzelnen Länder bestehen große Unterschiede. So weist Frankreich insgesamt einen Stickstoffüberschuss von 50 kg/ha auf. Aber allein in der Bretagne werden Werte von mehr als 120 kg/ha erreicht. FATE konnten auch nachweisen, dass Verluste durch Nährstoffüberschüsse oft auf Praktiken wie Überdüngung zurückzuführen sind, sodass Abhilfemaßnahmen nicht nur relativ einfach, sondern auch kostengünstig wären.

Alle Informationen im Einzelnen finden Sie hier.
01. Juni 2007
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