Impfen und die Optimierung des Angstniveaus

Impfstoffe sind der am stärksten wachsende Bereich der Pharmaindustrie. Dabei sind sie die am schlechtesten geprüften Medikamente. Nicht einmal Nebenwirkungen und Impfschäden werden systematisch untersucht. Aber mit Angst liessen sich schon immer ein gutes Geschäft und schlechte Gesetze machen. 

Eine Familie besucht einen Kinderarzt. Am Eingang empfängt sie die Impfpyramide. «Ihr Kinderarzt empfiehlt», ist in grossen Lettern zu lesen. Er empfiehlt eine Vielzahl von Impfungen und Wiederholungsimpfungen. Da muss ja wohl alles seine Richtigkeit haben, wenn der Arzt das sagt. Wer genau hinschaut, der sieht, dass die Empfehlungen nicht vom Arzt stammen, sondern von Glaxo SmithKline, dem grössten europäischen Impfstoffhersteller. Impfen ist in eine Wachstumsindustrie, und baut auf die Unterstützung unkritischer und schlecht informierter Helfershelfer.
Sind Masern und andere Infektionskrankheiten wirklich die vordringlichen Probleme eines Gesundheitswesens, das überall an Grenzen stösst und für immer mehr Menschen keine positiven Impulse auf dem Weg zur Erhaltung der Gesundheit bietet.
Der Chefarzt eines Alternativspitals umschreibt die Impfszene wie folgt: Aktuell sieht es so aus, dass für die Impfwerbung und die Erhöhung der Akzeptanz mehr Geld ausgegeben wird als für den ganzen Bereich Forschung. Die Impfstrategien befassen sich heute vor allem mit der Optimierung des Angstniveaus!
Nach Impfplan sollen Kleinkindern bis zum zweiten Altersjahr 37 (!) Einzelimpfstoffe verabreicht werden, beginnend mit dem 2. Monat ihres Lebens, Tendenz steigend. Gerade die Masern bieten guten Anschauungsunterricht.

 Impfen und die Eingriffe in das immunologische Gleichgewicht
Im November 1987 löste das Bundesamt für Gesundheit (BAG), in teilweiser Anlehnung an eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die Massenimpfungen gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) aus. Das erklärte Ziel war die Ausrottung der Kinderkrankheiten bis zum Jahr 2000. Das Ziel wurde bei allen drei Krankheiten verfehlt, genauso am neuen Termin 2010. Und jetzt ist also 2020 angesagt.

Die Massenimpfungen bringen zwar einen Rückgang der Kinderkrankheiten. Sie verschieben aber nur die Gefahr der Ansteckung ins wesentlich gefährlichere Adolenz- oder Erwachsenenalter, weil die normale Ansteckung im Kindesalter verhindert wird. In den USA und auch in Deutschland sind die Masern nach 20-jähriger Impfkampagne selten geworden. Es gibt aber Masernausbrüche an Schulen, wobei Geimpfte und Ungeimpfte gleichermassen erkranken, was rigorose seuchenpolizeiliche Massnahmen mit Quarantäne und Zwangsimpfungen notwendig macht. Wegen der so genannten Impfversager sind auch all die Ausrottungsstrategien mit notwendigen Durchimpfungsraten von 85 Prozent von vornherein zum Scheitern verurteilt. Mit diesen verfehlten Strategien wird nur in ein epidemiologisches Gleichgewicht eingegriffen, dass seit Jahrhunderten – zumindest in Mitteleuropa – zu keinen grösseren Problemen geführt hat. Für mich steht unbestreitbar fest, dass das Impfrisiko grösser als das Krankheitsrisiko ist und dass die Vielzahl an Impfungen und Eingriffen ins Immunsystem von Kindern jenen Krankheiten Vorschub leistet, die wirklich bedrängend sind. Das Impfkonzept zwingt zur fortgesetzten Durchimpfung der gesamten Bevölkerung auf unbestimmte Zeit – über Generationen.
Exponenten der Ausrottungstheorie halten einen staatlichen Impfzwang für unumgänglich. Die Auswirkungen von undifferenzierten Massenimpfungen auf das menschliche Immunsystem sind noch wenig geklärt. Die Gefahren von Impfkomplikationen werden weitgehend verschwiegen und es wird der Eindruck erweckt, speziell die Masern stellten ein unverantwortbares Gesundheitsrisiko für unsere Kinder dar und die Impfung bringe eine problemlose Vorbeugung.
Der sich stets verstärkende Druck von Ärzten auf die Eltern, die offiziell empfohlenen Impfungen auch durchführen zu lassen, legt die Vermutung nahe, dass es sich bei der MMR-Ausrottungskampagne um einen Entscheid mit medizinischem Hintergrund handelt. Weit gefehlt! Die MMR-Impfkampagne wurde von der Schweizerischen Sanitätsdirektorenkonferenz – gegen die Stimme des einzigen Arztes – und den Kantonsparlamenten, also zwei nichtmedizinischen Gremien, gutgeheissen.

Impfungen nicht für den Rückgang von Seuchen verantwortlich
Vom Mythos, wonach Impfungen für den Rückgang und das Verschwinden von Krankheiten verantwortlich sind, bleibt bei einer sorgfältigen Betrachtung wenig übrig. Im Jahr 1976 veröffentlichte das britische Gesundheitsministerium einen Bericht mit dem Titel «Prevention and Health: Everybody’s Business» – «Vorbeugung und Gesundheit: eine Angelegenheit aller». Dieses bemerkenswerte Papier definierte die Rolle von Ärzten und Medikamenten bei der Krankheitsbekämpfung neu. Über die verheerenden Infektionskrankheiten der Viktorianischen Zeit heisst es: «Die Abnahme war bereits im Gang, bevor gezielte Heil- und Vorbeugungsmethoden entdeckt wurden, und deshalb muss sie zu einem beträchtlichen Teil auf ungezielte Massnahmen wie die Beseitigung der Elendsquartiere, bessere Ernährung, verbesserte Körperhygiene, Wasserhygiene und auf die prophylaktische Tätigkeit von Ärzten und Gemeindeschwestern zurückgeführt werden und nicht auf Impfungen.»
Drei Jahre später veröffentlichte Prof. Thomas McKeown, ein führender Epidemiologe, sein Werk «The Role of Medicine» (Die Rolle der Medizin). Es enthält eine sorgfältige, bis heute nicht angefochtene Analyse über den Rückgang der Epidemien im 18. und 19. Jahrhundert. Bei allen Infektionskrankheiten war die Sterblichkeit schon auf einen relativ geringen Stand gefallen, bevor Impfungen und wirksames medizinisches Eingreifen möglich wurden. McKeown kommt zum Schluss: «Die heutige Verbesserung der Gesundheit begann und machte Fortschritte, ohne dass die Medizin mit Impfungen nennenswerte Beiträge geleistet hätte.»

Impfungen und Autoimmunkrankheiten
In den letzten Jahrzehnten haben neben den Allergien die Autoimmunkrankheiten in den westlichen Industrieländern massiv zugenommen. Dabei handelt es sich um verschiedenartigste entzündliche, chronisch-destruktive Krankheiten, die durch das Auftreten von Auto-Antikörpern definiert werden – also Antikörpern gegen eigenes Gewebe –, z.B. Polyarthritis (Gelenkentzündung, nach Rötelnimpfung), Morbus Crohn (Darmentzündung, nach Masernimpfung), Nervenentzündungen und Multiple Sklerose (nach Hepatitis-B-Impfung). Am besten dokumentiert ist die Zunahme des jugendlichen Diabetes (Zuckerkrankheit), der auf einer Zerstörung der Bauchspeicheldrüse durch eine autoimmune Entzündung beruht – eine Krankheit, deren Zunahme in den letzten Jahren dramatische Formen angenommen hat und sich immer mehr ins jugendliche und kindliche Alter verschiebt. Die Diabetesfälle haben sich in den letzten zehn Jahren weltweit annähernd verdoppelt. Gerade die frühkindlichen Impfungen haben daran einen grossen Anteil.
Das Auftreten von Auto-Antikörpern, also selbstzerstörerischen Immuneiweissen, weist deutlich darauf hin: Das Immunsystem ist irgendwie «verwirrt» worden. Es hat seine Sicherheit in der Unterscheidung zwischen «fremd» und «selbst» verloren, empfindet sich selber als fremd, richtet sich gegen sich selbst. Seit langem rätselt die Medizin, wer oder was denn das Immunsystem verwirrt.


Verwirrung durch Impfungen?
Zeitlich fällt die Ausbreitung der Autoimmunkrankheiten zusammen mit der Verbreitung der Impfungen. Das lässt sich am Beispiel des jugendlichen Diabetes exakt aufzeigen. Auch örtlich besteht ein Zusammenhang: Länder mit speziell ehrgeizigen Durchimpfkampagnen, wie z.B. Finnland, weisen stärkere Zunahmen des jugendlichen Diabetes auf.
Mit der Impfung spritzen wir attenuierte, d. h. zwecks Abschwächung künstlich veränderte Krankheitskeime ein und fügen damit dem Organismus gewissermassen eine Pseudokrankheit zu, um ihn zu einer Antikörperbildung zu veranlassen, ohne dass er die eigentliche Krankheit richtig durchmachen muss. Bereits 1985 hat aber eine dänische Studie gezeigt, dass z.B. das Durchmachen der Masern ohne richtige Krankheitssymptome zu vermehrtem Auftreten von Autoimmunkrankheiten führt.
Über die Häufigkeit solcher Impfkomplikationen ist wenig Verlässliches bekannt, weil sie erstaunlicherweise nicht systematisch untersucht werden. Offiziell gelten sie als sehr selten; gezielte neuere Untersuchungen, z. B. durch Gegenüberstellung von Spitaleintrittsbefunden mit Impfzeugnissen, und vor allem das Erfahrungswissen von Müttern, Vätern, Hebammen und Gesundheitsschwestern haben jedoch aufgezeigt, dass ernsthafte Impfnebenwirkungen wesentlich häufiger sind als bisher angenommen.
Die Absicherungsmedizin der Angst ist eines der Grundübel unserer Zeit. Wir brauchen in unserem Gesundheitswesen eine neue Werthaltung, die der Stärkung der Abwehrbereitschaft und der Selbstverantwortung mehr Platz gibt. Wir haben eine Medizin, die sich in dauernder Kampfbereitschaft befindet, Bedrohungsszenarien aufbaut, wo Gelassenheit und Ruhe angezeigt wäre, dafür aber den wirklichen Bedrohungen unserer Zeit hilflos gegenübersteht.
Es gilt deshalb, Impfungen grundsätzlich zurückhaltend und kritisch zu handhaben. Dazu kommt, dass Impfstoffe nicht wie andere Medikamente im placebo-kontrollierten Doppelblindversuch getestet werden. Impfstoffe sind in der Tat die am schlechtesten geprüften Medikamente auf dem Markt. Und ausgerechnet für diese soll nun eine Zwangsabgabe einführt werden. Wer dies verhindern will, hat noch bis zum 17. Januar Zeit, das Referendum gegen das neue Epidemiegesetz zu unterschreiben.
  
Heinz Knieriemen war langjähriger stv. Chefredaktor des Magazins «natürlich» und beschäftigt sich seit über 20 Jahren publizistisch mit dem Thema Impfen. Er ist Autor zahlreicher Bücher, u.a.
«E-Nummern – alle Zusatzstoffe in Lebensmitteln» (1999)«Kosmetik-Inhaltsstoffe von A bis Z: der kritische Ratgeber» (2005)«Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente» (2007). Alle erschienen im AT-Verlag.
23. Januar 2013
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