Iran will russischen Rubel als Verrechnungseinheit an seiner Ölbörse

Der russische Rubel kann künftig als Verrechnungseinheit an der iranischen Ölbörse genutzt werden. Das teilte der iranische Botschafter in Moskau, Gholam Reza Ansari, am Freitag mit.

Nach seinen Worten richtet Iran eine eigene Rohstoffbörse ein und will die "Öllieferungen an verschiedene Ölmärkte differenzieren". "In Zukunft könnten wir die russische Nationalwährung, den Rubel, bei unseren Handelsoperationen nutzen", sagte der Botschafter dem Radiosender Echo Moskaus.
Bislang wollte Iran an seiner Ölbörse die Nationalwährung, den Rial, nutzen. Ölminister Gholam Hossein Nozari kündigte diese Woche an, dass Irans Rohstoffbörse bereits am 27. Februar gestartet würde. Dort sollen neben Erdöl auch Ölprodukte und Erdgas verkauft werden.
Iran wollte bereits im Frühjahr 2006 eine Ölbörse einrichten. Damals hatten Medien berichtet, dass das Erdöl an der Börse nur gegen Euro verkauft werde.
Gegenwärtig wird weltweit der US-Dollar als Verrechnungseinheit im Ölhandel genutzt, was die Nachfrage nach der amerikanischen Währung ständig fördert.

Am Donnerstag regte der russische Vizepremier und Präsidentschaftskandidat Dmitri Medwedew an, bei Rohstoffexporten den US-Dollar gegen den Rubel auszubooten.
In seiner Rede vor Wirtschaftsvertretern im sibirischen Krasnojarsk schlug Medwedew vor, "innerhalb kürzester Zeit einen Börsenhandel mit Exportwaren zu starten, bei dem die neuen Geschäftsverträge ausschliesslich in unserer nationalen Währung bezahlt werden". Dies soll die Exporteure dazu bewegen, die Rohstoffwaren ausschliesslich gegen Rubel an die Partner im Ausland zu verkaufen.

Quelle: Novosti
http://de.rian.ru/business/20080215/99306251.html

Diese Nachricht wird die Amerikaner gar nicht freuen. Während es im Fall des Irans «nur» ein Botschafter ist, der die Neuerung in der Möglichkeitsform präsentiert, ist es im Fall von Russland der designierte Präsident, der den Degen führt. Offenbar fühlt sich Russland stark genug und schätzRussland fühlt sich offenbar stark genug und schätzt die USA bereits so schwach ein, dass es sie an der verwundbarsten Stelle zu treffen wagt, den schwachen Dollar. Es ist kein Zufall, dass rohstoffreiche Länder diesen Schritt wagen, weil die Welt von ihrem Öl und Gas abhängig ist. Andrerseits: Je nach Reaktion der USA könnte Putin seinen Nachfolger wieder zurückpfeifen und die nächste Gelegenheit abwarten. Affaire à suivre …
GH
16. Februar 2008
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