Kollektive Regularisierung der Sans-Papiers

Nach der Demonstration für die Rechte der Flüchtlinge mit rund 3500 TeilnehmerInnen in Bern vom 26. Juni, besetzen rund 300 Sans-Papiers die kleine Schanze und eröffnen eine Zeltstadt. Für die nächsten Tage ist ein umfangreiches Programm geplant. Unterstützung vor Ort ist willkommen.

Die Sans-Papiers protestieren damit gegen die unmenschliche Schweizer Asyl- und Migrationspolitik und fordern eine kollektive Regularisierung, heisst es in einer Solidaritätserklärung.  In der Schweiz leben weit über 100'000 Menschen ohne geregelten Aufenthaltsstatus. Sans-Papiers arbeiten unsichtbar und unwürdigen Arbeitsbedingungen in Schweizer Haushalten, Restaurants, Fabriken und Landwirtschaftsbetrieben. Frauen werden im Sexgewerbe schamlos ausgebeutet. Abgewiesene Asylsuchende werden über Jahre in teils unterirdischen Notunterkünften eingepfercht und das Arbeitsverbot nimmt ihnen jede Perspektive. Der heutige Zustand ist unhaltbar. Die Schweizer Migrationspolitik verweigert sich der Realität. Offensichtlich halten auch schärfste Repressionsmassnahmen Menschen aus ärmeren oder kriegsversehrten Ländern nicht davon ab, nach Europa und in die Schweiz zu kommen.


Die kollektive Regularisierung ist eine Forderung der Menschenwürde. Heute demütigt und schikaniert die Schweiz Menschen, deren einziges „Delikt“ ihr Aufenthalt in diesem Land ist. Eine kollektive Regularisierung würde diesen unhaltbaren Zuständen ein Ende bereiten. Kein Mensch ist illegal!Link zur Solidaritätserklärung: http://www.bleiberecht.ch/solidaritaet/
27. Juni 2010
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