Kooperative Nachbarschaften – jetzt wird es konkret

Das gute Leben in Pantoffeldistanz – dies strebt die vor kurzem in Zürich gegründete «Bau- und Wohngenossenschaft NeNa1». NeNa steht für «Neustart Schweiz», einem Konzept auf der Basis von kooperativen Nachbarschaften und Gemeingütern an, das der Schriftsteller P.M. Im gleichnamigen Buch (edition Zeitpunkt, 2010) beschrieben hat und das vom Verein Neustart Schweiz weiter entwickelt wird. NeNa1 will der inspirierenden Idee nun Taten folgen lassen. Die Genossenschaft strebt den Bau von städtischen Nachbarschaften für 350 bis 600 Bewohner mit einer reichhaltigen, gemeinschaftlichen Infrastruktur für alltägliche Dienstleistungen und vertragslandwirtschaftlicher Anbindung an landwirtschaftliche Betriebe der Region an.  Wohnen und Arbeiten, Versorgung mit Alltagsbedarf, Begegnung und Unterhaltung, all das soll in den verdichteten Nachbarschaften möglich sein. NeNa1 strebt einen Energieverbrauch von höchstens 2000 Watt pro Person an, Autos gibt es allenfalls zur Miete, die Mitarbeit in den gemeinschaftlichen Einrichtungen ist Pflicht. Als erstes Projekt will sich die Genossenschaft das Kasernenareal in Zürich vornehmen, das seit Jahrzehnten von Zwischennutzungen belegt wird und mit dem Wegzug der Polizei demnächst frei wird.
Weil eine Nachbarschaft für bis zu 600 Menschen eine relativ grosse Kiste mit grossem Kapital- und Konsensbedarf ist, plant NeNa1 auch kleinere Einheiten mit der Bezeichnung «Nachbarschafts-Implantate» für 60 bis 140 Bewohner und einer kleineren Palette von gemeinsamen Einrichtungen.

Die erste Hauptversammlung der Genossenschaft findet am 2. März in Zürich mit einem Spaziergang mit dem Stadtwanderer Benedikt Loderer, Autor des vor kurzem erschienenen Buches «Die Landesverteidigung – eine Beschreibung des Schweizerzustandes» (Edition Hochparterre, 2012) statt. Die Mitgliedschaft in der Genossenschaft kostet Fr. 20.–, ein Anteilschein (Bedingung) Fr. 50.–.


Kontakt: Bau und Wohngenossenschaft NeNa1, ℅ Fred Frohofer, Zinistrasse 10, 8004 Zürich. www.nena1.ch
15. Februar 2013
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