Zuwendung in unterschiedlichster Form soll die Energien des Menschen wieder ordnen und so seine Genesung ermöglichen. Leider ist diese Zuwendung in der modernen Schulmedizin mit all ihren technischen und pharmakologischen Errungenschaften in weiten Teilen auf der Strecke geblieben. Dass es durchaus Wege gibt, das breite schulmedizinische Wissen mit Methoden aus der Erfahrungsmedizin zu verbinden, zeigte der Weltkongress für Ganzheitsmedizin in München Anfang November.

Heilen, aber wie?
Der Kongress an der medizinischen Fakultät der Uni München machte klar, wie vielfältig das weltweite Heilwissen ist, dass dabei aber auch immer Leib, Seele und Geist gleichermassen angesprochen werden. Ob bei Schamanen aus Peru oder Kasachstan, bei Medizinmännern aus Nordamerika oder Heilkundigen aus Europa oder der Südsee – trotz der verschiedenen Kulturen zeichneten sich auch Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Vorstellung ab, wie Krankheit zustande kommt und wie Gesundheit wiederzuerlangen ist. Alles dreht sich darum, das Energiegleichgewicht des Menschen zu erhalten. Ein Ungleichgewicht im System wird für uns jedoch meist erst erkennbar, wenn es sich auf körperlicher Ebene manifestiert, ist aber nicht allein auf dieser wieder zu korrigieren.

Gemeinschaft heilt
In dieser Hinsicht besonders eindrücklich war der Bericht von Dr. Christian Lehner, der schilderte, dass in der samoanischen Kultur der Kranke immer ins Zentrum der Gesellschaft gerückt wird und sich alle Mitglieder mit ganzer Kraft für dessen vollständige Genesung einsetzen. Dies schliesst besonders gute Pflege, aber auch Fürsorge für Geist und Seele mit ein. Das Vorgehen gründet auf der Haltung, dass auftretende Erkrankungen eine Schwäche in der Gemeinschaft zum Ausdruck bringen. Folglich setzt die Gemeinschaft als Organismus zur eigenen Stärkung alles daran, dem Kranken Genesung zu ermöglichen. Ganz anders als in unserer Gesellschaft sind hier Absonderung und Ausschluss vom Alltagsleben nicht Teil des Konzeptes!

Neue Wege in der Praxis
Das oben beschriebene samoanische Modell bringt wiederum die menschliche Zuwendung ins Spiel, die für die Genesung unerlässlich ist, in der Schulmedizin aber oft zu kurz kommt. Dass auch in einer hausärztlichen Praxis ganz neue Wege gegangen werden können, die nichts aus-, aber alles Erdenkliche einschliessen, lässt für die Zukunft hoffen. Die Ärzte Brigitte und Wolfgang Karner bieten in ihrer Praxis in Freiburg i.Br. neben der üblichen Kassenmedizin auch ganzheitliche Therapien und Programme an. Besondere Erfolge verzeichnen sie in der Schmerztherapie, bei Krebserkrankungen, bei der Behandlung von Stress und dessen Prävention sowie im Bereich der Ernährung und der Gewichtsregulierung. Neben der Allgemeinmedizin kommen in der Praxis u.a. Pflanzenheilkunde, Psychotherapie, Chirotherapie, Kinesiologie und Osteopathie zur Anwendung.
Die beiden Pioniere sind keineswegs als Einzelkämpfer unterwegs. Sie sind Teil der «Health Region Freiburg» und arbeiten dort mit der Uniklinik, der Reha sowie Wellnessinstitutionen zusammen. Ausserdem bieten die beiden Ärzte Projekte wie Gesundheitscoaching und massgeschneiderte Konzepte zum Erhalt der Work-Life-Balance im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements für Firmen an. Und der Erfolg gibt dem Paar recht! Viele der betreuten Patienten sind offen, auch alternative Wege zu gehen. Und in der Hausarztpraxis fallen aufgrund der angepassten Behandlungsmethoden beachtliche 70 Prozent geringere Medikamentenkosten an als üblich.


___________
Esther Kall ist Journalistin und Therapeutin in Kinesiologie AP und Klangschalenmassage.
Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist der Aufbau von Resilienz, Hilfe zur Stressbewältigung und Burnout-Prophylaxe. www.iklang.ch

Vom 15.–17. Mai 2015 findet in der medizinischen Fakultät der Universität München der nächste Weltkongress der Ganzheitsmedizin statt. Weitere Informationen unter:
www.institut-infomed.de

Praxis von Dr. Brigitte und
Dr. Wolfgang Karner:
www.praxis-karner.de