Missionar auf zwei Rädern

Der Inder Somen Debnath reist seit 2004 mit dem Fahrrad um die Welt. Allerdings nicht zu seinem Vergnügen, sondern für seine Mission, in der Welt mehr Bewusstsein für HIV/Aids zu schaffen. Er redet an Schulen, Universitäten und vor NGOs, wo er für das Verteilen von Spritzen an Drogenabhängige und den Gebrauch von Kondomen für Prostituierte plädiert. Um die Menschen für das Thema zu sensibilisieren, greift Somen auch mal zu spezielleren Methoden wie diesen Mai mit dem «Free Hugs»-Event in Paris.

Die Inspiration für seine Mission hatte Somen mit 14, als er einen Artikel mit dem Titel «Aids ist tödlicher als Krebs» las. Es ging darin um einen Obdachlosen, der, verlassen von seinen Dorfbewohnern, vor das Medical College von Kalkutta gelegt wurde, um dort zu sterben. Der Artikel liess Somen nicht mehr los und er begann, seine Lehrer nach Aids und dem HIV-Virus zu fragen. Doch diese konnten ihm keine zufriedenstellenden Antworten geben. Zwei Jahre später begann Somen eine Ausbildung zum Facharzt und führte Aufklärungskampagnen zu HIV und Aids durch – angefangen bei seinen ehemaligen Lehrern.

Stigmatisierung der Krankheit und mangelndes Wissen motivieren ihn am meisten bei seiner Arbeit. Mit seiner Mission erreichte er zuerst die Menschen in seinem Dorf, dann in seinem Land und inzwischen ist daraus eine weltweite Kampagne gewachsen. Bisher fuhr er durch 59 Länder und hat dabei rund 83 000 Kilometer zurückgelegt. Bis zum Jahr 2020 will der ambitionierte Inder 191 Länder bereist haben.

www.somen2020world.com/hivaids-awareness.html


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