Tierversuche halten nicht, was sie versprechen

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat sein Herzmedikament Trasylol nach negativen Studienergebnissen vom Markt genommen. Nach einer Studie des "New England Journal of Medicine" lag die Sterberate bei Trasylol-Patienten mehr als 50 Prozent höher als bei Herzkranken, die andere Mittel bekamen. Dabei müssen alle Medikamente aufgrund gesetzlicher Vorschriften vor der Zulassung bzw. Anwendung in der so genannten präklinischen Phase der Arzneimittelentwicklung umfangreich an Tieren geprüft werden. "Schlimm genug, dass das unfassbare Tierleid, das mit solchen Versuchen verbunden ist, von Industrie und Behörden einfach in Kauf genommen wird. Der aktuelle Fall ist aber auch ein erneuter Beleg dafür, dass in Tierversuchen erlangte Erkenntnisse keine Sicherheit für den Menschen bieten. Dies darf nicht ohne Konsequenzen bleiben", so Brigitte Rusche, Vizepräsidentin des Deutschen Tierschutzbundes und Leiterin der Akademie für Tierschutz des Deutschen Tierschutzbundes.

Das Mittel Trasylol wurde zur Reduktion der Blutungsneigung eingesetzt. Für seine Entwicklung mussten tausende von Tieren in Versuchen ihr Leben lassen. So wurde unter anderem bei zahllosen Säugetieren künstlich ein Herzinfarkt hervorgerufen, indem die Blutzufuhr zum Herzen mittels einer Schlinge um die Herzarterie verhindert wurde. An diesem "Modell" wurde dann die Wirkung von Trasylol beobachtet.
Mehr dazu: www.tierschutzbund.de/03048.html

21. Mai 2008
von: