Kühe auf der Weide geben bessere Milch
Kühe, die vorwiegend auf der Weide und mit einem hohen Raufutteranteil gefüttert werden, erbringen erheblich höhere Anteile an wertvollen Fettsäuren und Antioxidanzien in der Milch. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universitäten Newcastle UK und Aarhus DK.
Biokühe müssen während der warmen Jahreszeiten, solange das Gras wächst, täglich auf die Weide. Und während des ganzen Jahres werden sie gemäss Biorichtlinien grösstenteils mit Raufutter gefüttert (Grünfutter und Heu). Die Knospe-Richtlinien in der Schweiz schreiben vor, dass mindestens 90 Prozent der Ration Raufutter sein muss bzw. 10 Prozent Kraftfutter nicht überschritten werden darf. Auf Ebene EU-Bio-Richtlinien und Bio-Verordnung in der Schweiz gibt es ähnliche Restriktionen, wenn auch weniger streng. Diese Mindestanforderungen haben sehr positive Auswirkungen auf die Milchqualität. Dies weist eine soeben veröffentlichte Studie der Universitäten Newcastle (England) und Aarhus (Dänemark) nach. In der Studie wurde die Milchqualität von drei Betriebstypen verglichen: konventionelle Milchviehhaltung mit intensiver Kraftfutterfütterung, konventionelle Betriebe mit extensiver Low-Input-Fütterung und biologische Betriebe, die gemäss Richtlinien des Biolandbaus einen hohen Anteil von Raufutter und vorwiegend Weidegang haben müssen. Bezüglich Milchqualität wurden ernährungsphysiologisch erwünschte Fettsäuren (CLA, Alpha-Linolensäure = eine dreifach ungesättigte Omega-3-Fettsäure) und Antioxidantien (Carotinoide = Provitamin A, Alpha-Tocopherol = aktivste Form von Vitamin E) untersucht.
Die Hauptresultate: Weidehaltung und ein hoher Anteil an Raufutter beeinflussen die Milchzusammensetzung sehr stark. Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, CLA und alle Antioxidantien sind stark erhöht (je nach Stoff zwischen 30 und 100 Prozent mehr als das konventionelle Verfahren!). Da Weidehaltung und ein hoher Anteil Raufutter artgerecht und für die Biobetriebe vorgeschrieben sind, steht der Biolandbau mit den Produktionsrichtlinien für höhere Gehalte an CLA, Omega-3-Fettsäuren, Provitamin A und Vitamin E. Dieses Ergebnis kann zwar auf einem konventionellen Low-Input-Betrieb, der gleich viel Weidehaltung hat und gleich viel Raufutter füttert, ebenfalls erreicht werden. Beim Biobetrieb sind diese angepassten Produktionsmethoden jedoch Teil eines nachhaltigen Gesamtkonzepts, das noch weitere Vorteile hat, wie etwa Verzicht auf Herbizide im Futterbau oder geringere Nitratgehalte im Gras. Die allgemeine Entwicklung in der Milchproduktion geht weltweit in Richtung Intensivierung des Kraftfuttereinsatzes und weg von der Weidehaltung – auch in der Schweiz, vor allem im Zeichen des Abbaus von Handelshemmnissen (Freihandelsvertrag EU). Die Biorichtlinien setzen in diesem Umfeld wirksame und sinnvolle Leitplanken, um auch für die Zukunft gesunde Milch sicherzustellen.
Quelle:FiBL
Originaltitel der Studie: Gillian Butler, Jacob H. Nielsen, Tina Slots, Chris Seal, Mick D. Eyre, Roy Sanderson and Carlo Leifert (2008): Fatty acid and fat soluble antioxidant concentrations in milk from high and low input conventional and organic systems; seasonal variation. Journal of the Science of Food and Agriculture, Nr. 88, S. 1431 – 1441, 2008.
http://www.ingentaconnect.com/content/jws/jsfa/2008/00000088/00000008/art00018
Biokühe müssen während der warmen Jahreszeiten, solange das Gras wächst, täglich auf die Weide. Und während des ganzen Jahres werden sie gemäss Biorichtlinien grösstenteils mit Raufutter gefüttert (Grünfutter und Heu). Die Knospe-Richtlinien in der Schweiz schreiben vor, dass mindestens 90 Prozent der Ration Raufutter sein muss bzw. 10 Prozent Kraftfutter nicht überschritten werden darf. Auf Ebene EU-Bio-Richtlinien und Bio-Verordnung in der Schweiz gibt es ähnliche Restriktionen, wenn auch weniger streng. Diese Mindestanforderungen haben sehr positive Auswirkungen auf die Milchqualität. Dies weist eine soeben veröffentlichte Studie der Universitäten Newcastle (England) und Aarhus (Dänemark) nach. In der Studie wurde die Milchqualität von drei Betriebstypen verglichen: konventionelle Milchviehhaltung mit intensiver Kraftfutterfütterung, konventionelle Betriebe mit extensiver Low-Input-Fütterung und biologische Betriebe, die gemäss Richtlinien des Biolandbaus einen hohen Anteil von Raufutter und vorwiegend Weidegang haben müssen. Bezüglich Milchqualität wurden ernährungsphysiologisch erwünschte Fettsäuren (CLA, Alpha-Linolensäure = eine dreifach ungesättigte Omega-3-Fettsäure) und Antioxidantien (Carotinoide = Provitamin A, Alpha-Tocopherol = aktivste Form von Vitamin E) untersucht.
Die Hauptresultate: Weidehaltung und ein hoher Anteil an Raufutter beeinflussen die Milchzusammensetzung sehr stark. Mehrfach ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, CLA und alle Antioxidantien sind stark erhöht (je nach Stoff zwischen 30 und 100 Prozent mehr als das konventionelle Verfahren!). Da Weidehaltung und ein hoher Anteil Raufutter artgerecht und für die Biobetriebe vorgeschrieben sind, steht der Biolandbau mit den Produktionsrichtlinien für höhere Gehalte an CLA, Omega-3-Fettsäuren, Provitamin A und Vitamin E. Dieses Ergebnis kann zwar auf einem konventionellen Low-Input-Betrieb, der gleich viel Weidehaltung hat und gleich viel Raufutter füttert, ebenfalls erreicht werden. Beim Biobetrieb sind diese angepassten Produktionsmethoden jedoch Teil eines nachhaltigen Gesamtkonzepts, das noch weitere Vorteile hat, wie etwa Verzicht auf Herbizide im Futterbau oder geringere Nitratgehalte im Gras. Die allgemeine Entwicklung in der Milchproduktion geht weltweit in Richtung Intensivierung des Kraftfuttereinsatzes und weg von der Weidehaltung – auch in der Schweiz, vor allem im Zeichen des Abbaus von Handelshemmnissen (Freihandelsvertrag EU). Die Biorichtlinien setzen in diesem Umfeld wirksame und sinnvolle Leitplanken, um auch für die Zukunft gesunde Milch sicherzustellen.
Quelle:FiBL
Originaltitel der Studie: Gillian Butler, Jacob H. Nielsen, Tina Slots, Chris Seal, Mick D. Eyre, Roy Sanderson and Carlo Leifert (2008): Fatty acid and fat soluble antioxidant concentrations in milk from high and low input conventional and organic systems; seasonal variation. Journal of the Science of Food and Agriculture, Nr. 88, S. 1431 – 1441, 2008.
http://www.ingentaconnect.com/content/jws/jsfa/2008/00000088/00000008/art00018
03. Juni 2008
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