Selbstmorde in Verbindung mit Mobilfunkantennen

Die Todesserie unter jungen Leuten in Grossbritanniens Selbstmord-Hauptstadt könnte einen Zusammenhang mit den Funkwellen von Dutzenden von Mobilfunksendern in der Nähe von Häusern der Opfer haben.

Dr. Roger Coghill, der in einem Beratungskomitee der Regierung für Mobilfunkstrahlung sitzt, hat entdeckt, dass alle 22 Jugendlichen, die während der vergangenen 18 Monate in Bridgend, South Wales, Selbstmord begingen, überdurchschnittlich an einem Mast lebten.

Er überprüfte Studien aus aller Welt über den Zusammenhang zwischen Antennen in der Umgebung und Depression. Die Arbeit Dr. Coghills wird voraussichtlich Alarm auslösen und zu einer näheren Untersuchung über die Sicherheit von Antennen führen, die häufig auf öffentlichen Gebäuden, wie Schulen und Spitälern, installiert sind. Sie wird wahrscheinlich auch zu mehr Kampagnen gegen die Errichtung von Masten in der Nähe von öffentlichen Plätzen mit gesundheitlichem Hintergrund führen.

Gemäss Dr. Coghill gibt es starke Indizien dafür, dass die Masten Depressionen bei jenen, die sich in Bridgend das Leben genommen hatten, ausgelöst hätten. „Es gibt eine ganze Anzahl von Studien, die über Jahre hinweg auf die Tatsache hinwiesen, dass die Exposition durch Mobilfunkstrahlung zu Depressionen führen kann. Es gibt Hinweise für höhere Selbstmordraten an Orten, wo Menschen in der Nähe von elektrischen Anlagen leben, die Funkwellen oder elektrischen Wellen aussenden.“

Die Mobilfunkantennen in Grossbritannien sind in einer durchschnittlichen Entfernung von 800 Metern von Häusern errichtet. In Bridgend wohnten die Opfer im Durchschnitt in einer Entfernung von nur 356 Metern.

Die nationale durchschnittliche Entfernung von einem der neuen starken Antennenmasten beträgt einen Kilometer, während es in Bridgend nur 540 Meter sind. Drei Sender standen innerhalb von 200 Metern, 13 innerhalb 400 Metern und nicht weniger als 22 innerhalb von 500 Metern von den Häusern der Opfer entfernt.

Forschungen zeigen, dass die Hirne von jungen Leuten empfindlicher auf Funkwellenenergie sind. Erst vor 2 Wochen hat ein Bericht aufgezeigt, dass Mobiltelefone eine Auswirkung auf die Schlafmuster haben.

Dr. Coghill fügte hinzu: „Wie es scheint, hat die elektrische Energie eine Auswirkung auf die Chemie des Hirns, indem der Serotoninpegel gesenkt wird. Wir wissen, dass bei einer Depression die Serotoninspiegel tief sind und dass eine Standardbehandlung von Depressionen darin besteht, Medikamente zu verabreichen, um den Serotoninspiegel zu heben. Wenn diese zu wirken beginnen, geht die Depression des Patienten weg.“
Er sagte, dringende Forschung sei nötig, weil Grossbritannien nun mit Tausenden von Antennenmasten bestückt ist, von denen viele nahe bei Wohnungen, Schulen und Büros stehen.

Die britische Health Protection Agency besteht darauf, dass Mobilfunkantennen, - sogar die modernen und starken – innerhalb der international Sicherheitswerte liegen. „Es gibt keinen Beweis, dass Masten Schäden bewirken. Die Pegel der Funkwellen sind sehr niedrig.“

Quelle:
Sunday Express, Lucy Johnston, 22.6.2008
Deutsch: Evi Gaigg, Diagnose-Funk

Ganzer Text:
http://www.diagnose-funk.org/gesundheit/00000097fb1402903/033ea299ea14dee01/033ea29ac91331616.html