Charles mutiger Gentech-Klartext

Auf die erste Seite des Daily Telegraph sagte Prinz Charles, GVO-Saatgut sei „das grösste Umweltdesaster aller Zeiten“. Das gab ordentlich Aufruhr, Zuspruch und böse Worte in der Medienlandschaft Britanniens.


Gigantische Konzerne führten ein gigantisches Experiment mit der Natur und der gesamten Menschheit durch, das ernsthaft daneben gegangen sei, so der Prinz weiter. Das Experiment mit gentechveränderten Organismen (GVO) bedeute die absolute Zerstörung und der klassische Weg, um sicher zu stellen, dass es bald keine Nahrungsmittel mehr geben werde.

Hungermärchen
Der Labour-Regierung passen diese Töne natürlich nicht und eine Anzahl Abgeordneter der Labour Party haben den Prinzen als Technikfeind bezeichnet. Umweltminister Phil Woolas sagte, die Regierung habe eine moralische Verpflichtung zu untersuchen, ob gentechveränderte Produkte helfen könnten, Hunger in den Entwicklungsländern zu lindern. The Independent attestierte dem Royal Ignoranz.

Betrug an den Ärmsten
Unterstützt wird Charles von der schottischen und nordirischen Regierung, der walisischen Versammlung sowie einem Teil der Medien und der Fachwelt. Und von einem Bericht des UN International Assessment of Agriculture (IAASTD), der argumentiert, falls es dank der Gentechnik in der Zukunft zu Ertragssteigerungen kommen sollte, wäre dies immer noch begleitet von unakzeptablen ökologischen und sozialen Kosten, abnehmender Bodenqualität, beschleunigtem Klimawandel und einem Betrug an den Weltärmsten.


Mehr Informationen:

GM-Watch
http://www.gmwatch.eu/archives/15-Prince-of-Wales-in-tune-with-public-and-independent-scientific-opinion.html

IAASTD
http://www.agassessment.org/
12. September 2008
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