Ein Einzelgänger, der die Zeichen der Zeit erkannte
Biografie von Georg Elser, der vor 70 Jahren einen geschieterten Bombenanschlag auf Hitler verübte
Ein schwäbischer Schreiner verübt am 8. November 1939 in München einen Bombenanschlag auf Adolf Hitler, doch der überlebt durch eine Verschiebung seines Terminplans. Georg Elser hat früh erkannt, dass Hitlers Politik zum Weltkrieg führen wird und hielt es für unerlässlich, diesen Krieg zu verhindern.
In dreissig Nächten hatte Georg Elser im Pfeiler hinter dem Rednerpult eine Bombe installiert. Doch kurz bevor sie explodierte, hatte Hitler, früher als sonst, den Bürgerbräukeller verlassen. Zum gleichen Zeitpunkt war der Attentäter durch aberwitzige Umstände bereits verhaftet. Noch während Hitler seine Zuhörer gegen England aufstachelte, hatte Elser bei Konstanz versucht, unbemerkt in die Schweiz zu gelangen. In seiner Jackentasche fanden die Zöllner eine Postkarte des Bürgerbräukellers, die den „illegalen Grenzgänger“ später zum Verdächtigen machte. Er wurde an die Gestapo nach München ausgeliefert und dort nach schweren Folterungen zu einem Geständnis gezwungen. Am 9. April 1945 wurde der schwäbische Widerstandskämpfer im KZ Dachau ermordet.
Hitler und Himmler wollten nicht glauben, dass Elser allein gehandelt hatte; es musste Drahtzieher geben. Es gab sie aber nicht – ein Umstand, der später auch die Historiker verwirrte: Ein Handwerker, der keiner politischen Gruppe angehörte, ein Einzelner, der früh erkannte, dass der Kriegstreiber Hitler nur mit Gewalt gestoppt werden kann, passte in keine ideologische Schublade.
Hellmut G. Haasis revidiert in seiner umfassend überarbeiteten, durch neue Quellen wesentlich erweiterten Biografie «Den Hitler jag ich in die Luft – der Attentäter Georg Elser» das Bild des seltsamen Einzelgängers, der die damalige historische Situation und die Dimensionen seines Vorhabens angeblich nicht realistisch einzuschätzen wusste
Hellmut G. Haasis: «Den Hitler jag ich in die Luft – der Attentäter Georg Elser. Edition Nautilus, 2009. 400 S. Fr. 35.90/Euro 19.190
Hellmut G. Haasis, geboren 1942 in Mühlacker, studierte Theologie, Geschichte, Soziologie und Politik. Nach dem theologischen Examen politischer Publizist, Verleger und Rundfunkautor. Veröffentlichungen u.a.: «Spuren der Besiegten» (1984), «Gebt der Freiheit Flügel» (1988), «Edelweisspiraten» (1996), «Joseph Süss Oppenheimer, genannt Jud Süss» (1998). Thaddäus-Troll-Preis, Schubart-Preis, Civis-Preis.
In dreissig Nächten hatte Georg Elser im Pfeiler hinter dem Rednerpult eine Bombe installiert. Doch kurz bevor sie explodierte, hatte Hitler, früher als sonst, den Bürgerbräukeller verlassen. Zum gleichen Zeitpunkt war der Attentäter durch aberwitzige Umstände bereits verhaftet. Noch während Hitler seine Zuhörer gegen England aufstachelte, hatte Elser bei Konstanz versucht, unbemerkt in die Schweiz zu gelangen. In seiner Jackentasche fanden die Zöllner eine Postkarte des Bürgerbräukellers, die den „illegalen Grenzgänger“ später zum Verdächtigen machte. Er wurde an die Gestapo nach München ausgeliefert und dort nach schweren Folterungen zu einem Geständnis gezwungen. Am 9. April 1945 wurde der schwäbische Widerstandskämpfer im KZ Dachau ermordet.
Hitler und Himmler wollten nicht glauben, dass Elser allein gehandelt hatte; es musste Drahtzieher geben. Es gab sie aber nicht – ein Umstand, der später auch die Historiker verwirrte: Ein Handwerker, der keiner politischen Gruppe angehörte, ein Einzelner, der früh erkannte, dass der Kriegstreiber Hitler nur mit Gewalt gestoppt werden kann, passte in keine ideologische Schublade.
Hellmut G. Haasis revidiert in seiner umfassend überarbeiteten, durch neue Quellen wesentlich erweiterten Biografie «Den Hitler jag ich in die Luft – der Attentäter Georg Elser» das Bild des seltsamen Einzelgängers, der die damalige historische Situation und die Dimensionen seines Vorhabens angeblich nicht realistisch einzuschätzen wusste
Hellmut G. Haasis: «Den Hitler jag ich in die Luft – der Attentäter Georg Elser. Edition Nautilus, 2009. 400 S. Fr. 35.90/Euro 19.190
Hellmut G. Haasis, geboren 1942 in Mühlacker, studierte Theologie, Geschichte, Soziologie und Politik. Nach dem theologischen Examen politischer Publizist, Verleger und Rundfunkautor. Veröffentlichungen u.a.: «Spuren der Besiegten» (1984), «Gebt der Freiheit Flügel» (1988), «Edelweisspiraten» (1996), «Joseph Süss Oppenheimer, genannt Jud Süss» (1998). Thaddäus-Troll-Preis, Schubart-Preis, Civis-Preis.
28. Oktober 2009
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