«Im System angekommen» – Zusammenarbeit von Greenpeace, WWF & Co. mit der Bild-Zeitung

«Verrat an den Prinzipien der Umweltbewegung»– mit ungewohnt deutlichen Worten kritisiert die Deutsche Umweltstiftung die Kooperation von Greenpeace, WWF und Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit der Bild-Zeitung.


«Greenpeace, WWF und BUND fallen durch die Zusammenarbeit mit der Bild-Zeitung der deutschen Umweltbewegung in den Rücken und begehen damit einen unverzeihlichen Vertrauensmissbrauch. Diese grossen Umweltverbände verlieren an Glaubwürdigkeit und verraten moralische und ethische Werte, die sie für sich bisher immer in Anspruch genommen haben, nicht nur gegenüber ihrem Mitgliedern», sagt Hans Günter Schumacher, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied, in einer Pressemitteilung der Deutschen Umweltstiftung.

Schumacher weiter: «Da mag zwar der Wunsch der Vater des Gedankens sein, sich von dieser Änderung ihrer bisherigen umweltpolitischen Ausrichtung zu verabschieden, nur um neue Mitgliederkreise erschliessen zu können; in Wirklichkeit aber sind WWF, BUND und Greenpeace schlicht und ergreifend im «System» angekommen. Das ist so, als ob eine Partei durch Änderung ihres Programms in der rechten oder linken Szene nach neuen Wählern zu fischen versucht. Ein – wie wir wissen – nicht seltenes, wenn auch in der Regel erfolgloses Unterfangen.»


Es ist damit zu rechnen, dass die Anbiederung an BILD auch einen Verlust an Unabhängigkeit zur Folge haben wird. Unabhängigkeit aber ist ein unabdingbares Element für ein glaubwürdiges, erfolgreiches und kompetentes Engagement zur Bewahrung von Natur und Umwelt. WWF, Greenpeace und BUND sind diese positiven Eigenschaften offensichtlich abhanden gekommen.

Auch die Deutsche Umweltstiftung ist der Meinung, dass wir uns um den Meinungswandel der Umweltlobby ebenso Sorgen machen müssen wie um den Klimawandel. «Wer glaubt, allein die Reichweite einer Aktion zähle, hat die Rechnung ohne seinen ökologischen Verstand gemacht.»


Deutsche Umweltstiftung, Postfach 1355, 76713 Germersheim, Tel. (07274) 4767, Fax (07274) 77302
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27. Juni 2007
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