Das Fahrrad ist schneller als das Auto – statistisch gesehen

Wie schnell kommt man mit dem Auto in der Schweiz voran? Der Zürcher Umweltjournalist Hanspeter Guggenbühl wollte es genau wissen und rechnete nach: 42 km/h beträgt die durchschnittlilche Geschwindigkeit, wie sich aus der Schweizer Verkehrsstatistik und Zeitbudgetstudien ableiten lässt – immmerhin doppel so schnell wie der schnellste Marathonläufer.

Ein Auto kostet aber auch, gemäss Kalkulation des TCS 80 Rappen pro Kilometee oder 11‘000 Franken pro Jahr. Um dieses Geld zu verdienen, muss gearbeitet werden, und das braucht Zeit, im Durchschnitt 300 Stunden pro Jahr. Dadurch sinkt die Durchschnittsgeschwindigkeit des Autos auf 20 Kilometer pro Stunde. Eine rüstige Person auf dem Velo kann da locker mithalten.
Nicht mitgerechnet in diesem Vergleich sind die sozialen Kosten des Verkehrs (Umweltveschmutzung, Unfälle, Lärm etc.) sowie der gesundheitliche Nutzen des Velofahrens, die das Auto weiter verlangsamen.

Guggenbühls Fazit: «Wenn das Auto ein Verkehrsmittel wäre, hätte es eine auf Produktivität und Geiz getrimmte Gesellschaft längst abgeschafft und ersetzt durch effizientere Mittel - von Bahnen über Sammeltaxis und Velos bis hin zur Telekommunikation. Doch das Auto ist kein Verkehrsmittel, sondern ein Suchtmittel. Besitzer und Lenkerinnen stillen damit ihre Reizsucht, Geltungssucht, Sehnsucht, Selbstsucht und - zumindest kurzfristig - ihre Lust auf Geschwindigkeitsrausch.»

Nachzulesen ist Hanspeter Guggenbühls Studie unter dem Titel «Der mobile Leerlauf» in der Auto-Woz vom 26. Juli 2007.
02. August 2007
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