Online-Petition gegen Gentech-Agrodiesel

Die amerikanische Elite-Universität Berkeley plant eine Zusammenarbeit mit dem Erdölkonzern BP zur Erforschung und Nutzung von Energiepflanzen. Studenten haben nun eine internationale Petition gegen die Vereinbarung lanciert.

Kernstück des Vertrags sind Investitionen in Höhe von 500 Millionen Dollar, die vor allem der Erforschung von Bio-Kraftstoffen dienen sollen – inklusive gentechnischer Veränderungen der Ausgangspflanzen. Käme er zustande, wäre dies eine der größten Finanzspritzen aus der Industrie an eine Universität.

Die Studenten, aber auch eine Reihe an Wissenschaftlern, zeigen sich wegen der Vertragsinhalte jedoch sehr besorgt. Unberücksichtigt blieben beispielsweise ökologische Fragen oder soziale Folgen der Vereinbarung – darunter auch die unbekannten Auswirkungen von gentechnisch veränderten Bakterien, Pilzen und Pflanzen, die im Rahmen der Zellulose-Ethanol-Forschung entwickelt werden sollen.

BP behält starken Einfluss auf alle Entscheidungen: Der Schwerpunkt der Arbeiten liegt deshalb vor allem auf der Entwicklung patentierbarer Technologien und dient nicht allgemein der Öffentlichkeit, so die Studentenvertretung weiter. Laut der Stoppt-BP-Berkeley-Kampagne geht zudem ein Teil des Geldes an Forschungsarbeiten zu Öl und Kohle.

Der designierte Direktor des neu im Rahmen des Vertrags zu gründenden Instituts für Energie und Biowissenschaften Chris Somerville wird mit den Worten zitiert: «Ich bin überzeugt, dass jede Pflanze, die Menschen einmal nutzen werden, letzten Endes gentechnisch verändert sein wird.»

Die Petition findet sich unter: http://www.stopbp-berkeley.org/
08. November 2007
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