Pomaretum, der erste Obstgarten für biologische Züchtung

Wegen der hohen Anfälligkeit für Schädlinge ist es immer noch sehr schwierig, Tafelobst in der heute von den Konsumenten geforderten Qualität biologisch anzubauen. Der Agronom und Biobauer Niklaus Bolliger und sein Verein Poma Culta haben sich zum Ziel gesetzt, diese Situation langfristig durch biologisch-dynamische Pflanzenzüchtung zu verbessern.

In Hessigkofen SO entstand dazu das Pomaretum, ein Obstgarten zur Züchtung angepasster Sorten. Vor zehn Jahren begann Niklaus Bolliger, Tausende von Apfelkernen auszusäen. Apfelkerne sind mischerbig, haben also Eigenschaften der Mutter- und Vatersorte, im Gegensatz zu reinerbigem Weizen, aus dessen Samen zu 99,9 Prozent wieder die identische Pflanze wächst. Aus den Sämlingsbäumen wurden in den ersten Jahren einige hundert besonders vitale und robuste ausgelesen und aufgepfropft. Durch künstliche Bestäubung ist es möglich, Eigenschaften anderer Sorten in eine bestehende einzukreuzen. Eine gute, neue Obstsorte erfordert bis zu 15 Jahre Arbeit.

Poma Culta bietet Patenschaften für Bäume an, deren Äpfel möglicherweise eine zukünftige Sorte sein könnten. Solche Patenschaften und Spenden fördern das Projekt Pomaretum und damit die biologische Züchtung neuer Obstsorten.

Kontakt: Pomaculta, Niklaus Bolliger, Dipl. Ing. Agr. ETH biologisch-dynamischer Landwirt und Apfelzüchter, Tel. 032 661 13 85, www.pomaculta.org
22. August 2008
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