Red Bull Air Race: Jetzt brauchen die GegnerInnen Flügel

Am 4. Mai ist bekannt geworden, dass der Entscheid des Bundesamts für Zivilluftfahrt BAZL zum Red Bull Air Race in Interlaken nicht vor Ende Mai zu erwarten ist. Der Anlass ist also noch nicht bewilligt. Aber die Veranstalter arbeiten intensiv an der Vorbereitung des Riesenevents. Und kürzlich hat sich in der Region ein dreissigköpfiges Patronatskomitee für die Veranstaltung formiert, das u.a. für eine breite Akzeptanz in der Bevölkerung sorgen soll und dem Vertreter aus Politik, Vereinen, Tourismus und Wirtschaft angehören. All dies bedeutet, dass einerseits Veranstalter und lokale Behörden ungestört hinter den Kulissen arbeiten können und dass andererseits die Gegner während der langen Wartezeit bis zum BAZL-Entscheid vollends ins Abseits zu geraten drohen.

Worum geht es? Der Red Bull Air Race ist eine riesige Werbeveranstaltung, die ganz auf die Faszination des Fliegens für ein junges Publikum setzt und zu der Tausende von BesucherInnen mit dem Auto oder mit dem Motorrad anreisen werden. Man erwartet 100'000 BesucherInnen, in einer Gegend, die gut 20'000 EinwohnerInnen zählt. In der ganzen Region haben sich zu dem Vorhaben bisher nur Pro Natura, einige mutige BürgerInnen und meine im Einmannbetrieb geführte Website www.flugplatzinfos.ch kritisch geäussert. Die vierzig Millionen Wertschöpfung, die sich die Organisatoren von diesem Anlass versprechen, und die gegenseitige Werbewirkung von Red Bull auf Interlaken und umgekehrt scheinen so viel Überzeugungskraft zu haben, dass selbst von grüner Seite bisher kein Widerstand zu bemerken war.

Da unter diesen Umständen den GegnerInnen die Zeit davon zu laufen droht, habe ich am 5. Mai auf www.flugplatzinfos.ch das längst vorbereitete kritische Dossier zum Red Bull Air Race veröffentlicht, dessen Publikation ursprünglich für die Zeit nach dem Bewilligungsentscheid vorgesehen war. Dieses Dossier gibt u.a. all jenen, die gegen den Anlass protestieren möchten, die Möglichkeit, dies zu tun, ohne sich ins Abseits der "Neinsager und Verhinderer" zu stellen.

Es freut mich, wenn möglichst viele bei der Protestaktion mitmachen. Bei genügend grosser Beteiligung könnte sie ermutigend wirken auf all jene, die sich gegenwärtig in Interlaken und Umgebung von der Tourismusindustrie und den Behörden verschaukelt fühlen, weil die Bevölkerung von dem Vorhaben erst erfuhr, als alle wesentlichen Entscheide schon gefällt waren und weil die für den Tourismus Verantwortlichen unsere Gegend innerhalb weniger Jahre zu einem Zentrum für den Event-, Adventure- und Massentourismus gemacht haben.

Kontakt:
flugplatzinfos.ch
Obere Bönigstrasse 2
3800 Interlaken
Tel. 033 822 78 51
http://www.flugplatzinfos.ch

http://www.redbullairrace.com/
09. Mai 2007
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