Salztolerante Pflanzen durch Kreuzung

Um die Salzwasser-Bewässerung in der Landwirtschaft zu ermöglichen, wird seit Jahrzehnten ohne Erfolg versucht, Pflanzen durch Genmanipulation salzresistent zu machen. Jetzt aber gibt es herkömmlich gekreuzte Alternativen.

„Nur ein Prozent des Wassers dieser Erde ist Frischwasser, der Rest ist salzig“, so Florianne Köchlin vom Gentech kritischen Blauen-Institut Münchenstein, „man hat über 30 Jahre versucht, Kulturpflanzen wie Reis oder Weizen gentechnisch salztolerant zu machen – ohne Erfolg. “ Nach der Ansicht holländischer Forscher sei dies unmöglich, zu komplexe genetische Manipulationen seien dazu nötig.

Wildpflanzen bringen’s
Laut dem Wissenschaftsmagazin „Science“ werden Wildpflanzen domestiziert, die unter salzhaltigen Bedingungen gedeihen. So wachsen an vielen Küsten Seekohl (seakale) oder spargelähnlicher Queller (samphire), die früher gegessen wurden, heute aber meist vergessen sind. Mit grossem Erfolg wird in Holland neu Seekohl kommerziell angebaut. Forscher versuchen zudem, Kulturpflanzen (wie Spinat, Randen oder Zuckerrüben) mit verwandten und salztoleranten Wildpflanzen zu kreuzen. Die neuen Sorten ertragen höhere Salzkonzentrationen.

Ausserdem: Kerala und Tagpfauenauge
Der indische Bundesstaat Kerala bleibt gentechfrei inklusive Freisetzungsexperimente und in Deutschland wird das Tagpfauenauge zum Schmetterling für das Jahr 2009 ernannt. Laut dem Bund für Umwelt und Naturschutz BUND droht diesem prächtigen Tier eine besondere Gefahr vom genmanipulierten Bt-Mais. Einer Studie zufolge starben rund 20 Prozent der Schmetterlingsraupen, nachdem sie Brennesselblätter mit Gentech-Maispollen in typischer Konzentration, wie sie an Feldrändern auftritt, gefressen hatten.

db.

Mehr Informationen:
http://www.blauen-institut.ch
07. Januar 2009
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