Schenkte Gott den USA die Atombombe?

Die göttliche Rechtfertigung amerikanischer Gewalt hat eine lange Geschichte. Neustes Beispiel: Der US-Aussenminister hält Trump für einen Gottgesandten.

(Bild: CC_MaxPixel

Gemäss dem US-Aussenminister Mike Pompeo ist es «möglich», dass Gott Trump geschickt hat, um Israel vor dem Iran zu retten. «Gott ist an der Arbeit», sagte er. Pompeo, der mit anderen Kabinettsmitgliedern eine Bibelguppe besucht, ist bei weitem nicht der erste US-Politiker, der kriegerische Handlungen unter göttlichen Schutz stellt. George W. Bush sprach von den USA als «Gottes eigenem Land».

Und Harry Truman beschwörte am Tag des Bombenabwurfs von Nagasaki übers Radio das amerikanische Volk: «Wir beten, dass Er uns leiten möge, sie [die Nuklearwaffen] in Seinem Sinn und und zu Seinen Zwecken anzuwenden.» Durch die beiden Atombomben am Ende des Zweiten Weltkriegs starben in Hiroshima und Nagasaki 129’000 bis 226’000 Menschen, zumeist unschuldige Zivilisten.

Das Zweite Vatikanische Konzil, das wie Truman nicht für Gott sprechen kann, erklärte im Dokument «Gaudium et Spes» immerhin: «Jeder kriegerische Akt zur Zerstörung ganzer Städte, ausgedehnter Gebiete und ihrer Bevölkerung ist ein Verbrechen gegen Gott und den Menschen.»

Zum Schuss noch ein Wort der Hoffnung von Bob Dylan: «Wenn Gott auf unserer Seite steht, wird Er den nächsten Krieg verhindern.

Quelle: «God is on the Side of Us Americans» von Michel Chossudovsky
 

26. März 2019
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