Schwimmen für den Artenschutz

Heinz Ratz ist ein engagierter Liedermacher und Aktivist. 2008 startete er seinen "Lauf gegen die Kälte" zugunsten Obdachloser. Hier ist sein neuestes Projekt. (Roland Rottenfußer)

Am 20.05 2009 startet Heinz Ratz seine Schwimmtour in Lindau am Bodensee und wird sie am 17.08 in Kiel beenden. In insgesamt 52 Städten wird er gemeinsam mit Künstlern wie , Bodo Wartke, Ingo Pohlmann, Götz Widmann u.v.m. Konzerte zugunsten von regionalen Artenschutzprojekten geben. In enger Zusammenarbeit mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (B.U.N.D) werden aber nicht nur die regionalen Umweltproblematiken und das Ausmaß an Zerstörung, ökologischen Fehlentscheidungen usw. aufgezeigt, sondern auch Alternativen gesucht, Möglichkeiten eines umweltbewussten Umdenkens, Möglichkeiten auch für jeden Einzelnen, aktiv zu werden und gegen eine Politik zu protestieren, die bestimmt ist von wirtschaftlicher Gewinnsucht und Rücksichtslosigkeit.
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Hier die Webseite mit näheren Informationen:
http://www.flussprojekt.de/

Zum Kennenlernen noch ein Gedicht von Heinz Ratz:

Die schlafende Armut

as Unrecht läuft heute in feineren Kleidern
und tötet leise per Unterschrift.
Es ist umgeben von höflichen Neidern
und wandelt die goldenen Worte in Gift.
Es lächelt in Güte, wenn es zertritt.
Es spricht von der Freiheit hinter den Mauern.
Und von dem leider notwendigen Schritt.
Das Unrecht kann sehr überzeugend Bedauern.

Auf dem Buckelrücken des Geldstücks gebaut
wird das Schicksal geschaukelt zwischen den Toden.
Man macht sich mit Depressionen vertraut
und mit stählern werdenden Moden.

Der Kaufpreis der Freiheit ist wie immer das Geld.
Die es haben, werden es sicher nicht teilen.
Das gierigste Tier plündert die Welt
mit barmherzigen Gesten und blutigen Beilen.

Wer Geld hat, greift nach höheren Rechten
Und feiert sich selber voll Leidenschaft.
Aber hört ihr den Ruf aus den dreckigen Nächten?
Auch die schlafende Armut ­
Auch die Armut hat Kraft!

Es werden die Krüppel, die Bettler, die Alten,
es werden die, die ihr fortwerft wie Dreck,
plötzlich erscheinen in eurer kalten
Welt aus Bilanzen, Konto und Scheck.

Sie kommen aus ihren Löchern wie Ratten,
die Blicke voll Elend und Hilflosigkeit.
Da klettert die Angst über eure Krawatten,
bis ihr nach Schutz oder Sicherheit schreit.

Ihr könnt sie wie immer zertreten, zerschlagen,
in die hintersten Ecken drängen wie Vieh.
Zwischen Gewalt und verzweifelten Klagen
wird ihre Zahl so groß wie noch nie.

er Tag gehört euch ­ gestylt und adrett!
Die blitzenden Banken. Der Schritt zum Kredit.
Alles, was leuchtet und bunt ist und fett!
Der Tag gehört euch ­ den nehmt ihr noch mit.

Aber kaum wird es dunkel, sperrt ihr euch ein.
Und vergesst, daß draußen der Hunger schreit.
Es könnten Millionen Schreiende sein.
Eure Fenster verschlucken Geräusche aus Leid.

Ihr Reichen, ihr Schönen, ihr immer Gerechten,
ihr feiert euch selber voll Leidenschaft.
Aber hört ihr den Ruf aus den dreckigen Nächten?
Auch die schlafende Armut ­
Auch die Armut hat Kraft!

Heinz Ratz (09.11 06)
23. März 2009
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