«Sieben Wochen ohne», rät ein ökumenischer Verein

Kritik am «lustfeindlicher» Askese und eine zeitgeistbedingte Verdrossenheit, sich traditionellen christlichen Ritualen zu unterwerfen, machen den Kirchen derzeit das Leben schwer. Hinrich Westphal, seines Zeichens evangelischer Pastor, kennt solche Sorgen allerdings nicht. Sein ökomenischer Verein Andere Zeiten e.V., der seit 2002 jedes Jahr zur Fastenzeit 7 Wochen des Verzichts ausruft, erfreut sich grosser Beliebtheit. Verzichten - auf was genau? Da liegt der Knackpunkt. Für manche stellt der Verzicht auf Blutwurst und Doppelkorn kein grosses Opfer dar. Dafür können sie sich einen Abend ohne Sportsendungen und Paprikachips schon gar nicht mehr vorstellen. «Andere Zeiten» bedeutet immer, etwas wegzulassen, was uns im Alltag fest im Griff hat. Und das ist für jeden etwas anderes. Der scheinbare Verlust aber ist ein Zugewinn an innerer Freiheit und bewusstem Lebensgenuss. Westphal und seine Mitarbeiter bieten auf ihrer interaktiven Internetseite Fastenwilligen praktische Tipps und seelsorgerische Begleitung an. Auch der wöchentliche Newsletter zum Thema wird von rund 20.000 Teilnehmern gern gelesen. Eine «virtuelle Gemeinschaft», in der jeder jeden stützt, lobt Westphal.

Kontakt: www.anderezeiten.de
13. Februar 2009
von: