Tatkräftige Kultur zum zweiten

Am Samstag 30. August findet in der Kulturfabrik Wetzikon zum zweiten Mal das InDerTat-Festival statt. Auch diesesmal verbindet der Anlass Kultur mit gesellschaftlichen Anliegen. Neu ist dieses Jahr, dass sich das Festival einem Hauptthema widmet und somit die Informationen besser bündelt. So bekommen die Besucherinnen und Besucher an diesem Samstag neben einer kulturellen Vielfalt viele interessante Ausführungen zum Thema Nahrung/Ernährung serviert. Auch dieses Jahr stehen dabei eigene Handlungsmöglichkeiten im Zentrum des Anlasses.

Um unser Leben zu gestalten sind wir alle auf Nahrung angwiesen. So vielfältig wie die Lieblingsspeisen und Essgewohnheiten sind auch die Probleme und offenen Fragen, welche sich um diesen Themenkreis drehen: vom Recht auf Nahrung und Hunger über Patente auf Pflanzen und Tiere bis zu gentechnisch veränderten Organismen. Das InDerTat-Festival nimmt sich diesen Fragestellungen an, möchte jedoch nicht beim Aufdecken der Zusammenhänge und Probleme bleiben, sondern mögliche Wege der persönlichen Auseinandersetzung aufzeigen. „Nahrungsmittelknappheit und Hunger sind globale Probleme und auch wir hier im Norden müssen etwas dagegen tun. Zudem bedürfen weitere Entwicklungen in der Nahrungsmittelproduktion der kritischen Auseinandersetzung aller Konsumentinnen und Konsumenten“ betonen die Organisatoren. Das Festival geht mit gutem Beispiel voran und ist bestrebt die sozial- und umweltverträglichsten Lösungen zu wählen. So erwarten die Besucherinnen und Besucher beispielsweise Essen und Getränke aus regionaler und saisonaler Bio-Produktion.

Das eintrittsfreie Programm am Nachmittag startet um 16 Uhr mit Barbetrieb und einer Jonglier- und Schmink-Ecke für Kinder. Um 16.30 wird der Dokumentarfilm „Arme Sau – das Geschäft mit dem Erbgut“ gezeigt. Der Film beschreibt die Konsequenzen eines Patentantrages auf Schweine durch die Firma Monsanto. Dem Film folgt ein Vortrag von Urs Hans, Präsident der Organisation Public Eye on Science und Biobauer aus Turbenthal. Er wird den Zuhörerinnen und Zuhörern die Problematik der gentechnisch modifizierten Organismen in der Landwirtschaft erläutern und auch Wege aufzeigen, wie man mit dieser Entwicklung umgehen kann.

Den kulturellen Auftakt bildet die „performed comic theatre“-Gruppe Crème brûlée mit ihrem Stück „zu Diensten!“, ein Stück von und über Patchworker. Die Wohnungsmieten steigen stetig, die Lebensmittel sind so teuer, dass man nicht wagt, davon satt zu werden. Damit sich die monatliche Krankenkassenprämie auszahlt, müsste man permanent krank sein. Nur die Löhne bleiben immer gleich. Um ebendiese aufzubessern, bleibt vielen nichts anderes übrig, als sich einen zweiten Job zu suchen - oder besser gleich mehrere.

Rootsrock und Reggae heisst es danach mit den Mighty Roots aus Solothurn. Die neunköpfige Band bringt den langsamen Offbeat in die Halle der Kulturfabrik und Bewegung in die Beine der Zuhörerinnen und Zuhörer. Mit Beatbacterea und LDDC stehen danach gleich zwei junge Zürcher Oberländer-Bands auf der Bühne. Beide haben sich ganz und gar dem Hip Hop verschrieben. Den Live-Schlusspunkt setzen Scheich mit ihrer TripHop Performance. Die dreiköpfige Band um Komponist Jean van Eisentanz bietet neben ihrer gefühlsreichen Musik auch eine aussergewöhnliche Bühnenshow. DJ Tusk wird den Abend mit seinen musikalischen Köstlichkeiten auf dem Plattenteller abrunden.

Weitere Informationen:
http://www.kulturfabrik.ch/admin/kalender/kal_out1.php
12. Juli 2008
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