Obwohl beide Worte mit der Vorsilbe «trans» beginnen, werden Transhumanismus und Transgender üblicherweise als getrennte Dinge betrachtet. Bei ersterem denkt man an Mikrochips, die Menschen ins Gehirn gepflanzt werden oder ähnliches, beim zweiten an Menschen, die sich im falschen Geschlecht geboren fühlen und mit denen man einen sozial gangbaren Weg finden muss. Und doch kann man Transgender sehr wohl als eine Form des Transhumanismus begreifen. Was interessante Blickwinkel eröffnet.
Früher bestand der Grossteil der (allerdings sehr kleinen) Transcommunity aus Männern, gerne über vierzig, mit einem Hang zu Makeup und Stöckelschuhen und dem Wunsch, als Frau zu gelten. Doch das hat sich massiv gedreht. Heute sind etwa 80% der Neuzugänge pubertierende Mädchen, die von einem Tag auf den anderen beschliessen: Dieser Körper, das bin ich nicht. Ich bin jemand ganz anderes. In echt bin ich männlich.
In den USA identifizieren sich mittlerweile etwa 2,4 % aller jugendlichen Mädchen als transgender, in England sind es sogar 4,5%, keine kleinen Zahlen also. Interessant ist der Umgang mit diesen Teenagern, die sich ja unzweifelhaft gerade in einer tatsächlichen Transition befinden: in der vom Kind zur Frau. Weltweit wurden – genau wie in Deutschland – Gesetze verabschiedet, wonach das neu empfundene Geschlecht zur Realität erklärt wird. Kinder haben das Recht, ihren Namen und Geschlechtseintrag ändern zu lassen – stimmen die Eltern nicht zu, «so ersetzt das Familiengericht die Zustimmung».
Und dann beginnt die Umformung des Körpers nach dem Willen der Teenager und/oder ihrer Ärzte. Beschreibt man die deutsche Rechtslage Menschen, die sich bislang wenig mit dem Thema beschäftigt haben, so schauen sie einen oft ein wenig skeptisch an, ob man vielleicht einen zu viel im Tee hatte. Denn die Gesetzeslage ist mit gesundem Menschenverstand nicht nachzuvollziehen.
Nicht nur können Kinder sich juristisch umbenennen, sie bekommen auch Zugang zu Hormonen. Erst Pubertätsblocker, dann ab etwa dreizehn Jahren gegengeschlechtliche Hormone, die Kinder ihrem Wunschaussehen näherbringen und sie auch lebenslänglich sterilisieren, ihnen die sexuelle Erlebnisfähigkeit nehmen und ihr Aussehen für immer verändern.
Lesen Sie zu diesem Thema auch den Zeitpunkt: «Genderismus»
Der Schaden der Behauptung, ein Mann könne eine Frau sein, ist kolossal. Es geht dabei weniger um die LGBTIQ+-Menschen, die ihr Leben haben sollen. Es geht um die Kinder, die in einer unsicheren Lebensphase mit einer Ideologie behelligt werden, die der Biologie widerspricht und es geht um die Frauen, deren umkämpfte Rolle in der Gesellschaft von pseudofemininen Gestalten bedrängt wird.
Danach folgen die Operationen: Das Entfernen der Brüste, möglich ab sechzehn und danach mit Erreichen der Volljährigkeit Kastration bzw. Entfernung der Gebärmutter und Bildung eines Hautlappens, der dem Geschlechtsteil des Gegengeschlechtes optisch ähnelt.
Hier wird nun auch mit der Verwendung von menschenfremdem Material wie etwa der Transplantation von Fischhaut experimentiert. All diese Massnahmen zeigen keine Evidenz, dass es den Kindern dadurch seelisch besser geht. Null. Zero. Nada. Ist so auch wissenschaftlich anerkannt. Die medizinischen Leitlinien in Deutschland erkennen ausdrücklich an, dass es für dieses Vorgehen keinerlei Evidenz gibt. Daher wurde die Leitlinie auch auf «konsensbasiert» heruntergestuft, weil «evidenzbasiert» gelogen wäre. Körperlich macht es die Kinder zu lebenslangen Patienten mit massiven Beeinträchtigungen der Gesundheit.
Eltern, die sich gegen dieses Vorgehen wehren, kann das Sorgerecht entzogen werden. Wir haben in Deutschland und mittlerweile der gesamten westlichen Welt Gesetze, wonach der Wille von pubertierenden Kindern das Sorgerecht der Eltern und das Sterilisationsverbot ausser Kraft setzt. Das biologische chromosomale Geschlecht zählt nicht mehr als Realität: Wirklichkeit ist, was sich die Kinder vorstellen zu sein. Der Körper ist nur ein Klumpen Fleisch, der entsprechend dieser Vorstellung nach Belieben umgestaltet werden kann.
Woher kommen diese Gesetze? Und wer denkt sich sowas aus? Hier wird es interessant, denn die Transbewegung ist keinesfalls eine Bürgerrechtsbewegung von unten. Klar fordern dann und wann Männer mit Perücken, dass sie sich feiern lassen dürfen: als schnellste weibliche Läuferin, als bestverdienende Frau Deutschlands oder dass sie in jede und alle Frauenräume eindringen dürfen. Aber viele sind das nicht und jeder öffentliche Auftritt schadet der Bewegung auch eher, als er ihr nützt.
Oft wird darauf hingewiesen, dass diese Männer ein grosses Interesse daran hätten, dass es «Transkinder» gäbe, weil sie damit die Geschlechtsumwandlung als etwas Natürliches erscheinen lassen und ihre sexuelle Motivation dahinter verschleiern wollen. Oder aber es seien einzelne Milliardäre, die hinter der Bewegung stehen, oder die Kastrationsindustrie stecke dahinter. Sinn machen diese Erklärungen alle wenig. Vielleicht können sie fünf oder zehn Prozent erklären, aber diese Wucht? Weltweit?
Spannend wird es, wenn man Transgender als eine transhumanistische Idee begreift. Hier sind enorme Interessen vorhanden. Die Deregulierung der Finanzmärkte wäre wohl ein Klacks gewesen gegenüber einer zukünftigen Deregulierung des «Menschenmarktes». Schaut man sich das Phänomen durch diese Brille an, so fällt auf, dass es bei Gender von Anfang an darum ging, Gesetze neu zu gestalten.
Dazu gibt es sogar ein Strategiepapier von Dentons, der grössten Anwaltskanzlei der Welt: Wie bringt man möglichst weitgehende Gesetzgebungen möglichst leise in so vielen Ländern unter Dach und Fach wie möglich? Keine Öffentlichkeit – das ist ein deutliches Zeichen dafür, dass es sich eben nicht um eine Bewegung handelt, die Rückhalt in der Bevölkerung sucht, sondern um eine Top-Down-Bewegung.
In diesem Papier finden sich die wichtigen Punkte: immer nur von Menschenrechten sprechen, Operationen möglichst wenig erwähnen, immer über herzzerreissende Einzelgeschichten berichten, aber die klare Forderung: In die Gesetze soll geschrieben werden, dass Kinder ohne Altersbeschränkung alles selbst entscheiden dürfen. Dass der Staat vorgehen muss gegen Eltern, die sich wehren. Presseberichte und öffentliche Debatten zu den neuen Gesetzen sollten möglichst vermieden werden, wann immer machbar sollten sie mit populäreren Gesetzesinitiativen verbunden werden. Das steht so in dem Strategiepapier. (Genauer geschildert in einem eigenen Artikel)
Wenn diese Trans-Kinder erwachsen werden, sind sie steril. Menschen ohne Sexualität und Fortpflanzungsfähigkeit. Mit einem Körper, der nicht so recht zu ihnen gehört. Falls sie Kinder wollen, müssen sie wohl auf Mietmutterschaft und Eizellenkauf ausweichen (die Begriffe Leihmutterschaft und Eizellenspende treffen es ja nicht wirklich). Womit ein neues interessantes Thema für den Transhumanismus-Markt angesprochen wäre.
Hier wird nicht nur in atemberaubender Manier in die Organismen der Kinder eingegriffen, sondern auch in die Rechtslage weltweit. Menschen dürfen mit ihren Körpern alles machen, solange sie nur zustimmen. Männer haben sich für dieses Projekt als nicht ganz geeignet erwiesen. Nach einem kurzen Hype um Kastration und Erschaffung einer «Neo-Vagina» hat sich unter Erwachsenen herumgesprochen: das mit dem Orgasmus kann man hinterher weitgehend vergessen. Man wird ihn vermissen, den «weiblichen» Penis. Aber junge Mädchen stimmen noch immer zu, sich unter das Messer legen - und die Zahlen steigen.
Kinder machen in der Regel keinen Unterschied zwischen ihrer Seele und ihrem Körper. Sie laufen, kraxeln, fallen hin und stehen wieder auf. Es wäre Kindern fremd zu sagen: «Ich möchte auf den Baum hinauf, aber mein Körper kann es nicht», nein, sie empfinden sich als eine Einheit mit dem Körper. In der Pubertät löst sich diese Übereinstimmung zumindest für einige Zeit auf. Der Körper wird peinlich, unangenehm, pickelig – viele Kinder entwickeln in dieser Zeit einen regelrechten Hass auf ihr eigenes Fleisch. Frühere Generationen haben darauf mit einer sinnlosen Brigitte-Diät nach der anderen reagiert, bis sie sich irgendwann mit ihren neuen, erwachsenen Körpern ausgesöhnt haben. Leicht war das nicht.
Heute können sich Kinder in Online-Welten flüchten, wo «sie» genauso sind, wie sie sein wollen. «Sie», das wäre dann ihr Bewusstsein, nicht ihre Verkörperung. Für Jungen sind das überwiegend Spiele, wo sie zu muskelbepackten Helden oder zumindest doch zu Bundesliga-Fussballern werden. Mädchen flüchten sich eher in (a-)soziale Medien. Wo sie dann auf Foren stossen, die ihnen vermitteln, dass sie etwas ganz Besonderes sind, wenn sie ihre Periode hassen, den gierigen Blick von Männern auf ihre Brüste als unangenehm empfinden und Pornos nichts abgewinnen können. Dass sie sich nur deshalb so unwohl fühlen in ihrer weiblichen Haut, weil sie in Wirklichkeit – und Wirklichkeit ist hier ein Synonym für Bewusstsein – keine Mädchen sind, sondern Jungen. Man braucht nur das magische Wort «trans» auszusprechen und schon sind alle Probleme weg: Keiner in der Klasse darf sich trauen, einen Transjungen (das sind Mädchen, die sich zu Jungs erklären) zu mobben. Pubertätsblocker verhindern Periode und Kurvenwachstum, online hat man eine tolle Community, zu der man dazugehört... und doch ist man endlich – besonders. Rein, fast schon ohne Körper. Nur noch ein paar Operationen und alles wird gut. Dann ist man endlich der Mensch, der man bestimmt war, zu sein.
«The person you were meant to be» wäre ein guter Werbespruch für Transhumanisten, die in die Natur von Menschen eingreifen möchten. Den Anfang machen jetzt erstmal die Teenager, deren Seelen rechtlich von ihren Körpern getrennt wurden. Und denen massiver körperlicher Schaden zugefügt wird, den man mit nichts verteidigen könnte, hätte man einen gesunden, funktionsfähigen Körper nicht zuvor als unwichtig definiert. Und wir reden weiter von Selbstverwirklichung und Toleranz. Wem und was gegenüber eigentlich?
Quellen:
(1) https://williamsinstitute.law.ucla.edu/press/transgender-estimate-press-release/
(2) https://www.ilga-europe.org/files/uploads/2023/04/FRA-Intersectional-Report-Youth.pdf
(5) https://www.trust.org/resource/only-adults-good-practices-in-legal-gender-recognition-for-youth/
(6) Genauer geschildert in einem eigenen Artikel: https://overton-magazin.de/hintergrund/gesellschaft/wie-trans-in-die-gesetze-kam/
Kommentare
links-rechts
Gut gemerkt, Maloney ;)
Vor allem die Taktik mit den Einzelschicksalen hat gut funktioniert und damit wird ja auch immer argumentiert, wenn man versucht, das Thema auf eine etwas höhere Ebene wie in diesem Artikel beschrieben, zu heben. Ja, aber was ist denn mit X, der ist doch jetzt wirklich usw.
Weil das eher sozial eingestellte Menschen anspricht, deswegen nur noch rechts zu wählen, kann ja aber auch nicht die Lösung sein. Wo bleibt eine kritische Linke? Seit Corona vermisse ich dies sehr!