Tüfteln fürs Leben

Das Tüftellabor «Tülab» ist ein einzigartiges Atelier Zürich, in der junge Pipi Düsentriebs und Daniel Langstrumpfs basteln, experimentieren, scheitern und wieder neu beginnen können. Das Tülab empfiehlt sich für  pfiffige, eigenwillige, selbständige, ideensprudelnde Kids, denen an anderen Orten eher zuviel dreingeredet wird. Es bietet ihnen Infrastruktur, kundige und respektvolle Anteilnahme, Beratung/Belehrung auf Anfrage, natürlich auch Absicherung, aber nicht Anleitung.

Initiant dieser wunderbaren Kreativwerkstatt ist der Ingenieur Martin Flüeler. Ein paar hundert Kids sind eingeschriebene «Tüftlis», rund 50 kommen regelmässig. Das Tülab ist ausser montags täglich geöffnet, natürlich auch während der Schulferien. Finanziell getragen wird das Tülab von einer namhaften Spende eines Menschen, der die Einzigartigkeit dieses Projekts erkannt hat. Diese Mittel gehen aber in der nächsten Zeit zur Neige. Die Behörden halten sich bis jetzt vornehm zurück, was vielleicht auch zur Eigenständigkeit des Tülabs beiträgt.



Nach zwölf Jahren Projektarbeit und zehn Jahren Leitung gibt Martin Flüeler Ende März diese Funktion nun an Robert Kettler weiter. Damit die neue Leitung Tritt fassen könne, sei es «wichtig, dass ich vorerst mal lang und gründlich nicht da bin», schreibt Martin Flüeler. Am 30. Oktober, beim Fest zum zehnjährigen Jubiläum, will er dann wieder mit neuen Kräften im Tülab einsteigen, nicht mehr als Leiter, sondern als «Balüt» – so heissen die Betreuer, die den Kids mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen.



Wenn wir uns beim Zeitpunkt weniger auf die krachenden Bäume dieser Welt konzentrieren wollen, sondern auf die still vor sich hinwachsenden Wälder, dann ist das Tülab ein Musterbeispiel dafür. Ist es ein Zufall, dass die drei Gründer der Stiftung im Jahre 2000 allesamt Zeitpunkt-Abonnenten waren? Ohne grosses Medienecho und mit wenig Unterstützung etablierter Institutionen hat sich an der Wallisellenstrasse 301 eine kleine Welt entwickelt, in der Kinder und Jugendliche ihren Entdeckungsdrang ausleben und lernen können, Hindernisse mit Geduld und Phantasie zu überwinden. Robert Kettler, gelernter Velo- und Motorradmechaniker, wünschen wir in seiner neuen Funktion viel Erfolg und Befriedigung. Im Tülab hat es übrigens noch Platz für weitere Tüftlis und auf dem Konto Platz für Spenden.


Tülab Stiftung, Wallisellenstr. 301, 8050 Zürich, Tel. 044 321 9 123. www.tuelab.ch
Postkonto: 87-238 195-6
25. März 2011
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