Ukraine: Selenskyj stellt Odessa unter Militärverwaltung
Immer mehr junge Ukrainer fliehen vor dem Militärdienst, nur noch 25% stehen hinter Selenskyj

Während die Nato über weitere Militärhilfen für die Ukraine berät, kommen aus Kiew ernüchternde Nachrichten. Das Land, das der Nato und der EU beitreten will, gleitet zunehmend in ein autoritäres Regime ab – und die Jungen flüchten vor dem Krieg.
So hat Präsident Selenskyj die Schwarzmeer-Metropole Odessa unter Militärverwaltung gestellt. Per Dekret gründete das Staatsoberhaupt eine neue Militärverwaltung und bestimmte Geheimdienstgeneral Lyssak zu deren Chef. Dem Bürgermeister von Odessa, Truchanow, hatte Selenskyj zuvor die Staatsbürgerschaft entzogen. Angeblich soll er einen russischen Pass besitzen – was Selenskyj reichlich spät «entdeckte».
Truchanow weist die Vorwürfe zurück. Mit dem Verlust der Staatsangehörigkeit ist der gewählte Bürgermeister auch seines Amtes enthoben; ihm könnte sogar eine Abschiebung drohen.
Die zweite Meldung: Immer mehr junge Ukrainer fliehen vor dem Krieg. Dies zeigt sich an der Zahl Schutz suchender junger Männer in Deutschland. Sie hat sich verzehnfacht, seitdem im August die Ausreise erlaubt wurde.
Statt wie bisher etwa 100 pro Woche kommen derzeit circa 1.000 pro Woche im grössten EU-Land an. Bereits im August hatte das Umfrageinstitut Gallup berichtet, dass die Unterstützung für den Krieg «kollabiert». Nach einer neuen Umfrage wünschen nur noch 25 Prozent der UkrainerInnen, dass Selenskyj nach dem Ende des Krieges im Amt bleibt. Auch der Bürgermeister von Kiew, Klitschko, wirft ihm zunehmend autoritäres Gehabe vor.