Als Zion Melak 1980 als Jugendliche nach Deutschland kam, lag bereits eine Odyssee hinter ihr. Mit 13 Jahren hatte sie sich der eritreischen Freiheitsbewegung angeschlossen. Schliesslich gelangte sie über den Sudan nach Deutschland und fand dort eine liebevolle Aufnahme. Sie lernte die europäische Kultur kennen, absolvierte eine Berufsausbildung und heiratete. Dass sie selbst von weiblicher Genitalbeschneidung betroffen war, wurde ihr erst im Erwachsenenalter bewusst. Sie setzte sich intensiv mit diesem kulturellen Trauma auseinander und gründete 2014 den Verein Mahaliya e.V., um öffentlich Aufklärungsarbeit zu leisten. Die Vereinstätigkeit bestand bis 2024.
Heute begleitet sie auch Frauen aus Europa, die ihr Trauma heilen und sich wieder mit ihrer weiblichen Kraftquelle verbinden möchten.
Zion:
Trauma ist ein Durchgang und keine Sackgasse – alle Wunden der Vergangenheit sind heilbar. Unser innerster weiblicher Kern ist unzerstörbar.
Gemeinsam mit Henry Sperling traf ich sie in ihrer neuen Heimat Portugal und führte dieses Gespräch mit ihr.