Weltverlierer versammelten sich beim G-7-Gipfel
Die Bedeutung des diesjährigen G-7-Gipfels liegt in seiner Bedeutungslosigkeit. Eine Nachlese.
Die Staatenlenker der angeblich sieben mächtigsten Staaten der Erde haben in ihren Herkunftsländern miserable Zustimmungswerte. Ausser einem Kredit von 50 Mrd. Dollar an die Ukraine haben sie nichts zustande gebracht
(auszugsweise aus einem Artikel von Scheer-Post)
Eine der Merkwürdigkeiten des diesjährigen G-7-Gipfels, ist das geringe Ansehen, das die sieben Regierungschefs bei ihren eigenen Wählern geniessen. Axios hatte dazu eine wunderbare Schlagzeile: «World losers gather at G7 summit».
Meloni war mit einer Zustimmungsrate von 40 Prozent der Star. Aber Meloni war der Aussenseiter: Sie hat populistische Tendenzen in einer Gruppe von neoliberalen Autoritären. Biden lag mit 37 Prozent an zweiter Stelle, aber damit liegt er in den amerikanischen Umfragen hinter Donald Trump.
Den Rest können wir zu den Verwundeten zählen: Trudeau kam mit einer Zustimmungsrate von 30 Prozent zum Gipfel, Olaf Scholz mit 25 Prozent, und dann die Gruppe, deren politisches Schicksal an einem Seidenfaden hängt: Rishi Sunak (25 Prozent, steht kurz vor der Abwahl), Emmanuel Macron (21 Prozent, der bei vorgezogenen Neuwahlen verlieren dürfte), Fumio Kishida (13 Prozent). ...
Die stets höflichen, aber gnadenlos direkten Chinesen gingen in ihrem offiziellen Kommentar zum Gipfel direkt darauf ein. «Die G-7 repräsentiert nicht die Welt», sagte Lin Jian, ein Sprecher des Aussenministeriums. … «Die G-7 befindet sich nicht mehr auf dem richtigen Weg der Win-Win-Zusammenarbeit», heisst es in der Erklärung des Aussenministeriums. Mit «win-win» charakterisiert Peking seit langem, was es als Potenzial der Beziehungen zwischen China und den USA ansieht.
Weitere 50 Milliarden Dollar gehen an die Gauner in Kiew. Mit den USA an der Spitze sind die Überweisungen der G-7 an die Ukraine seit der russischen Militärintervention vor zwei Jahren auf dem besten Weg, 200 Milliarden Dollar zu erreichen.
Das ukrainische BIP im Jahr 2022, dem letzten Jahr, für das Statistiken vorliegen – sind die des letzten Jahres zu peinlich? -, betrug 160 Milliarden Dollar. Und das ist nominal. Inflationsbereinigt, das ist die Zahl, die von Ökonomen und Politikern üblicherweise ernst genommen wird, lag das ukrainische BIP in den letzten Berichten bei 95 Milliarden Dollar.
Übersetzung: Der Westen hat in den letzten zwei Jahren etwa das Doppelte der ukrainischen Wirtschaft in das Land gepumpt. Übersetzung der Übersetzung:
Die Ukraine kann nicht als ernstzunehmende, unabhängige Nation betrachtet werden. Es ist eine Abhängigkeit, die aus eigener Kraft nicht überleben kann.
«Einst stand die G-7 für die Sieben Grossen, die Sieben Giganten. Sie sind die demokratischen Mächte der Welt – die reichen Demokratien», schrieb Marwan Bishara, der Echefkommentator von Al Jazeera zum Abschluss des Gipfels. «Jetzt stehen sie für die sieben albernen, grausamen, ja grotesken Mächte, wenn es um die Frage des Gazastreifens geht.»
(Mehr dazu, auf anglisch)
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