Wir brauchen so wenig Kampfjets, wie wir auch keine Stadtmauern brauchenn

Bundesrat Ueli Maurer verzichtet vorläufig auf den Kauf von neuen Kampfjets. Die neuen Flugzeuge hätten nach den Plänen der Armee für folgende Aufgaben gekauft werden sollen: (Ständige) Luftaufklärung, Luftverteidigung und Erdkampf als operatives Feuer. Die Armee wollte also ein polyvalentes, also ein vielseitig brauchbares Kampfflugzeug. Bereits waren zahlreiche Lobbyisten für die Flugzeughersteller daran den Kauf der Flugzeuge den Parlamentariern schmackhaft zu machen. Noch kürzlich konnten wir in Tageszeitungen uns an Inseraten des französischen Rüstungskonzern Dassault für den Kauf von Rafale Düsenjägern „erfreuen“.

 
Doch braucht ein kleines Land wie die Schweiz Kampflugzeuge? Fremde Flugzeuge überfliegen die Schweiz in etwa 10 Minuten. Weshalb kommen die Militärs auf die Idee Kampfflugzeuge als Luftpolizei einzusetzen, um eindringende fremde Flugzeuge abzuwehren? Fremde Flugzeuge haben die Schweiz längst durchflogen, bevor die Piloten der helvetischen Luftwaffe überhaupt gestartet sind. Die so genannte luftpolizeiliche Aufgabe, die unsere Luftwaffe erfüllen sollte, ist längst zur Illusion geworden. Ausländische Flugkörper erreichen das Mittelland mit den grossen Städten und den Atomkraftwerken in weniger als einer Minute. Eine so genannte Luftpolizei mit Jets kann eine Attacke auf diese Ziele nie und nimmer abwehren. Auch eine Vorwarnung ist in diesen 30, 40 Sekunden nicht möglich.

Im Zeitalter der Interkontinental Raketen, der Satelliten, der tief fliegenden Cruise missiles und der ferngesteuerten Drohnen braucht die Schweiz keine neuen Kampflugzeuge, so gut wie wir heute keine neuen Stadtmauern mehr brauchen.
 

27. August 2010
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