Wir entwickeln uns selbst!
In einem kleinen Dorf in Rajasthan in Indien kann auch LehrerIn werden, wer weder lesen noch schreiben kann. Am Barefoot College («Barfuss College») spielen Titel und Zertifikate keine Rolle — das Wissen misst sich am Nutzen für die Gemeinde. Männer und Frauen werden zu Solaringenieuren, Architekten und Handwerkern in ihren eigenen Dörfern ausgebildet. Ein nachhaltiges Entwicklungsprojekt muss selbstversorgend sein und von der betroffenen Gemeinschaft gestaltet und getragen werden. Dies ist die Grundidee des Barefoot College, und sie funktioniert.
Die Erfolgsgeschichte beginnt 1965, als ein junger gebildeter Inder aus gutem Hause in West Bengal ein Dorf auf dem Land besucht. Er wird zum ersten Mal mit Armut und Hunger konfrontiert, lernt in der Bevölkerung aber auch Fähigkeiten und Wissen kennen, die keine Universität lehren kann. Zum Schock seiner Eltern beschliesst der junge Mann, seine vielversprechende Zukunft hinter sich zu lassen, bevor sie begonnen hat, um für fünf Jahre in einem Dorf Brunnen zu bauen. So wurde Sanjit «Bunker» Roy 1972 zum Gründer der Barefoot College Bewegung. 1986 erhält das College seinen ersten Campus. Alle Gebäude werden von Barefoot Architekten und Handwerkern entworfen und gebaut. Solarkollektoren garantieren die Energieversorgung der gesamten Anlage. Die Wasserversorgung wird durch das Auffangen von Regenwasser auf den Dächern sichergestellt. Abendschulen sorgen dafür, dass auch Kinder, die tagsüber Tiere hüten oder Hausarbeiten erledigen, eine Ausbildung erhalten. Vermittelt werden nicht nur Schreiben und Lesen, sondern auch Grundsätze der Demokratie und Zivilgesellschaft. Die Kinder wählen alle fünf Jahre einen eigenen «Prime Minister» und ein Kabinett und gestalten so ihre Schule entscheidend mit. Auch die Selbstermächtigung der Frau wird im Barefoot College gross geschrieben. Grossmütter, die zu Solaringenieurinnen ausgebildet werden, sorgen für die Energieversorgung in ihren Dörfern. Diese Frauen im Alter von 40 bis 50 Jahren besitzen zudem die nötige Reife und Toleranz, um ihr Wissen an andere weiter zu geben.
Inzwischen haben die Barefoot Projekte auch ausserhalb von Indien und Bhutan Schule gemacht. Ausgebildete Solaringenieurinnen haben ländliche Regionen in Afrika und Afghanistan besucht, um ihr Wissen weiterzugeben. Das Beispiel des Barefoot College zeigt, dass Entwicklung und wirtschaftliche Unabhängigkeit von innen kommen muss. Bunker Roy ermahnt uns: «Hört nicht auf die Weltbank, hört auf die Menschen vor Ort — sie haben all die Lösungen, die es braucht».
«Bunker Roy: Lernen von einer Barfuss-Bewegung» — ein bewegender Vortrag auf www.ted.com/talks/lang/de/bunker_roy.html
Die Erfolgsgeschichte beginnt 1965, als ein junger gebildeter Inder aus gutem Hause in West Bengal ein Dorf auf dem Land besucht. Er wird zum ersten Mal mit Armut und Hunger konfrontiert, lernt in der Bevölkerung aber auch Fähigkeiten und Wissen kennen, die keine Universität lehren kann. Zum Schock seiner Eltern beschliesst der junge Mann, seine vielversprechende Zukunft hinter sich zu lassen, bevor sie begonnen hat, um für fünf Jahre in einem Dorf Brunnen zu bauen. So wurde Sanjit «Bunker» Roy 1972 zum Gründer der Barefoot College Bewegung. 1986 erhält das College seinen ersten Campus. Alle Gebäude werden von Barefoot Architekten und Handwerkern entworfen und gebaut. Solarkollektoren garantieren die Energieversorgung der gesamten Anlage. Die Wasserversorgung wird durch das Auffangen von Regenwasser auf den Dächern sichergestellt. Abendschulen sorgen dafür, dass auch Kinder, die tagsüber Tiere hüten oder Hausarbeiten erledigen, eine Ausbildung erhalten. Vermittelt werden nicht nur Schreiben und Lesen, sondern auch Grundsätze der Demokratie und Zivilgesellschaft. Die Kinder wählen alle fünf Jahre einen eigenen «Prime Minister» und ein Kabinett und gestalten so ihre Schule entscheidend mit. Auch die Selbstermächtigung der Frau wird im Barefoot College gross geschrieben. Grossmütter, die zu Solaringenieurinnen ausgebildet werden, sorgen für die Energieversorgung in ihren Dörfern. Diese Frauen im Alter von 40 bis 50 Jahren besitzen zudem die nötige Reife und Toleranz, um ihr Wissen an andere weiter zu geben.
Inzwischen haben die Barefoot Projekte auch ausserhalb von Indien und Bhutan Schule gemacht. Ausgebildete Solaringenieurinnen haben ländliche Regionen in Afrika und Afghanistan besucht, um ihr Wissen weiterzugeben. Das Beispiel des Barefoot College zeigt, dass Entwicklung und wirtschaftliche Unabhängigkeit von innen kommen muss. Bunker Roy ermahnt uns: «Hört nicht auf die Weltbank, hört auf die Menschen vor Ort — sie haben all die Lösungen, die es braucht».
«Bunker Roy: Lernen von einer Barfuss-Bewegung» — ein bewegender Vortrag auf www.ted.com/talks/lang/de/bunker_roy.html
11. März 2012
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