Israel schafft Fakten im Westjordanland
Die anhaltenden tödlichen Angriffe Israels im besetzten Westjordanland haben mehrere Flüchtlingslager fast vollständig geleert.

Seit dem Beginn der israelischen Militäroperation „Eiserne Wand“ am 21. Januar im nördlichen Flüchtlingslager Dschenin wurden etwa 40.000 Palästinenser gewaltsam vertrieben. Seitdem hat Israel seine Angriffe auf das Flüchtlingslager Tulkarm und das ebenfalls im Norden gelegene Flüchtlingslager Nur Shams in der Nähe von Tulkarm ausgeweitet. Auch das Flüchtlingslager Al-Faraa in den Ausläufern des Jordantals südlich von Tubas wurde angegriffen.

Die UNRWA, die UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge, erklärte, dass der tödliche und zerstörerische Angriff „der längste einzelne Angriff im Westjordanland seit der zweiten Intifada ist“.

Die israelische Militäroperation folgt auf eine Reihe von Angriffen auf Flüchtlingslager im besetzten Westjordanland, die diese laut UNRWA „unbewohnbar“ gemacht haben und ihre Bewohner in einen Zustand der „zyklischen Vertreibung“ zwingen.

Dies sei „ein Übergreifen des Krieges im Gazastreifen“, so die Agentur.

Tatsächlich stieß das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas in Gaza auf starken Widerstand aus dem rechten Lager der Koalition. Dies zwang die israelische Regierung, die groß angelegte Operation im besetzten Westjordanland als Fortsetzung des Krieges in Gaza darzustellen.

Sie sollte „den rechtsextremen Parteien Deckung für den Verbleib in der Regierungskoalition bieten“, schreibt Amos Harel, Analyst bei der israelischen Zeitung Haaretz.