Jean Ziegler wird ausgezeichnet

Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008 geht an Jean Ziegler, der als «Stimme der Armen und Schreck der Mächtigen» gilt.

Der Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung des UN-Menschenrichtsbeirats, Jean Ziegler, erhält den Salzburger Landespreis für Zukunftsforschung 2008. Der Preis wird auf Vorschlag der Robert-Jungk-Stiftung Salzburg alle drei Jahre vergeben und ist mit 7500,- Euro dotiert. Die Preisverleihung durch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller sowie der Vortrag des Preisträgers finden am 20. November 2008 in der Salzburger Residenz statt.

Bekannt wurde Ziegler als Kritiker der Banken seines Heimatlands («Die Schweiz wäscht weißer», 1990) und der ungezügelten Globalisierung («Die neuen Herrscher der Welt und ihre globalen Widersacher», 2003). Insbesondere verweist Ziegler vehement darauf, dass Hunger kein Schicksal ist, sondern gemacht wird («Wie kommt der Hunger in die Welt? Ein Gespräch mit meinem Sohn», 2002). In seinem kürzlich erschienenen Buch «Das Imperium der Schande. Der Kampf gegen Armut und Unterdrückung» (2007) macht er die internationalen Konzerne sowie den Würgegriff der Verschuldungsdynamik für Missstände wie Hunger und Armut verantwortlich. Ziegler fordert unter anderem ein fünfjähriges Moratorium auf landwirtschaftlich erzeugte Biotreibstoffe, ein provisorisches Bleiberecht für Hungerflüchtlinge, Verfahren zur Prüfung über die Rechtmäßigkeit von Schulden sowie einen Verhaltenskodex für nichtstaatliche Akteure – wie Unternehmen – bezüglich des Rechts auf Nahrung.

13. Oktober 2008
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