„Kaspar-Hauser-Trilogie“ in Karlsruhe

Kaspar Hauser und der Karlsruher Geschichtenerzähler – das ist über die Jahre zu einer Liebesbeziehung herangewachsen, „wie sie im Buche steht“. Seit 2007 sorgt sich sogar ein eigenes Theater, das mobile „Kurz & Schluss-Theater“ der wirkstatt darum, dass die Erinnerung an das „Kind von Europa“ in seinem vermuteten Geburtsort Karlsruhe wach gehalten wird. Dabei ist das Erzählen das Mittel der Wahl und der systemisch-symbolische Blick der grenz-wertige Ausgangspunkt der Betrachtung. Aber nur an der Grenze ist es bekanntlich wirklich spannend….

In den letzten beiden Jahren wurden auf Basis der systemisch-symbolischen Sichtweise
2 Erzählprojekte entwickelt: „Kaspar Hauser und Das Lied der Strasse“ sowie
„Kaspar Hauser und die Badische Perestroika“. Nun kommt ein weiteres interessantes Motiv hinzu: „Kaspar Hauser und die Karlsruher Rückseite“. Damit ist die Trilogie komplett – und die Spannung erreicht einen neuen Höhepunkt….

* Was ist wirklich dran an der Vermutung, dass Kaspar Hauser der letzte Zähringer-Erbprinz war? Warum wird der Streit zwischen den Anhängern und den Gegnern der Erbprinzen-Theorie so erbittert geführt? Was macht diesen Fall in der Kriminalgeschichte so einzigartig? Wie kommt es, dass das „Kind von Europa“ so sehr das Herz berühren kann? Welchen Einfluss haben Zeichen und Symbole im Hintergrund der Geschichte? Was können wir „mit Herz und Verstand“ dafür tun, dass der „längste Baden-Marathon“ aller Zeiten nach fast 200 Jahren endlich sein gutes Ende findet?

Diese Fragen sind der Stoff, aus dem die „Kaspar Hauser Trilogie“ gemacht ist. Wir laden Sie / Wir laden Dich ganz herzlich ein, dabei mitzuwirken, das Geheimnis des „schönsten Krimis aller Zeiten“ (Golo Mann) zu entschlüsseln - und als Gesamtkunstwerk mitzugestalten! Dabei werden keine anderen „Waffen“ eingesetzt als Freude und Humor - und alles entwaffnende Liebe…


Hier die aktuellen Veranstaltungstermine:

Kaspar-Hauser-Trilogie, Teil 1
Kaspar Hauser und „Das Lied der Strasse“
Mittwoch, 3. Juni 2009, 18 Uhr
 
Der Erzähl-Klassiker: „Manfred von Zähringen“ gibt einen ersten Einblick in seine Arbeits- und Sichtweise und erläutert, was es mit dem speziellen „Kaspar Hauser Blick“ auf sich hat. Dann stellt der Erzähler seine These vor, dass nicht ausgeglichene Systeme symbolisch „Spuren“ hinterlassen – über Generationen hinweg und so lange, bis es innerhalb des Systems zu einem Ausgleich kommt. Die kühne Übertragung des Erzählers auf die wohl spannendste Karlsruher Kriminalgeschichte: seiner Meinung nach spiegelt sich in sieben
Karlsruher Strassen der Fall Kaspar Hauser im Sinne der Erbprinzentheorie: Kaspar Hausers Entführung im Karlsruher Schloss und seine Ermordung im Hofgarten in Ansbach! Zeigt sich in der Sophienstrasse, Leopoldstrasse, Amalienstrasse, Karlstrasse und der Stephanienstrasse die „Verstrickung“ der in den Strassennamen angesprochenen Personen, die allesamt in der Kaspar-Hauser-Geschichte bedeutsam sind, taucht in der Waldstrasse überraschend ein Lösungsmotiv auf. Die Erbprinzenstrasse ist ein ganz besonderer Fall, hier bricht sich das Recht seine Bahn (siehe Trilogie, Teil 2)


Kaspar-Hauser-Trilogie, Teil 2
Kaspar Hauser und die „Badische Perestroika“,
Mittwoch, 10. Juni 2009, 22 Uhr 30
 
Kein Geschichtenerzähler der Welt, kein Kriminologe und kein Kaspar-Hauser-Forscher wird jemals das Rätsel um das „Kind von Europa“ lösen: die Lösung kommt aus dem Badischen Haus selbst! Und dieses Geschehen spiegelt sich in einer Karlsruher Strasse, in der Erbprinzenstrasse – jedenfalls, wenn man dem Erzähler „Manfred von Zähringen“ Glauben schenken darf! Mit Erbprinz Karl Ludwig und seinem mysteriösen Tod bei Arboga im Jahre 1801 begann der ganze Ärger im Badischen Haus. Deshalb ist es nur allzu stimmig, dass der Ärger auch in der Erbprinzenstrasse wieder aufhört – in jener Strasse, die an den badischen Erbprinzen Karl Ludwig erinnert.
Begleiten Sie den Karlsruher Geschichtenerzähler auf einem phantastischen Nachtspaziergang. Schritt für Schritt führt er Sie durch einen „Film“, von dem der Erzähler selbst nicht weiss, wer ihn eigentlich „gedreht“ hat - er selbst will es jedenfalls nicht gewesen sein…. Nachdem Sie Ihre Wahrnehmung durch den "Kaspar-Hauser-Blick" geschärft haben, wissen Sie um die Zusammenhänge, die zu der geradezu abenteuerlichen Vermutung führen, dass eine „Badische Perestroika“ in Sachen Kaspar Hauser kurz bevorsteht. Die Nachtwanderung dauert etwa 1 Stunde und Sie werden diese „Geschichts-Stunde“ so schnell nicht wieder vergessen…(Teilnahme setzt Kenntnisse der Trilogie, Teil 1 voraus)


Kaspar-Hauser-Trilogie, Teil 3
Kaspar Hauser und die “Karlsruher Rückseite“
Mittwoch, 17. Juni 2009, 17 Uhr
Was ist das für eine besondere Stadt, die nach der Erbprinzentheorie einen Kaspar Hauser hervorgebracht hat? Dieser spannenden Frage geht „Manfred von Zähringen“ auf seiner etwa 90minütigen „Ehrenrunde“ um das Karlsruher Schloss auf den Hinter-Grund. Die „Ehrenrunde“ ist der Stadt Karlsruhe geschuldet, die am 17. Juni 2009 294 Jahre alt wird. Während des Spazierganges werden ganz neue Sichtweisen erprobt und völlig neue Erklärungen gegeben: Warum Karlsruhe eine Spiegelung von Delphi ist – welches besondere Geschenk uns Johann Peter Hebel am Vorabend seines 250. Geburtstages an seinem Denkmal macht – wie man an den Najadenbrunnen auf dem Schlossplatz Lebenskunst studieren kann – wie an der Figurengruppe „Herkules im Kampf mit Ladon“ die griechische Antike auf den Kopf gestellt wird, wie eine Hebe-Bühne in unmittelbarer Nähe des Schlosses Friedensdienste leistet, was uns  zwei Kraniche vor dem Bundesverfassungsgericht zu sagen haben  und warum man auf dem gekiesten Teil des Schlossplatzes auf Schritt und Tritt Kaspar Hauser begegnet….(Teilnahme auch ohne Vorkenntnisse von Trilogie, Teil 1 und 2 möglich)

Bei allen Veranstaltungen mit dem Erzähler „Manfred von Zähringen“ gilt das grundlegende wirkstatt-Prinzip: Glauben Sie kein Wort – machen Sie die Erfahrung!

Der Besuch der Kaspar-Hauser-Trilogie ist kostenfrei. Wenn Sie nach der Veranstaltung einen kleinen freiwilligen Beitrag für die geplante Kaspar-Hauser-Stiftung leisten wollen, nehmen wir diesen gerne an.

Bitte lassen Sie uns schriftlich oder telefonisch wissen, zu welcher Veranstaltung Sie kommen möchten. Wir bestätigen Ihnen dann die Teilnahme und nennen Ihnen auch den jeweiligen Treffpunkt.

Mit herzlichen Grüssen und mit Vorfreude auf Begegnungen der „ersten Art“ in der Sonnenstadt Karlsruhe
Manfred Bögle
Kurz & Schluss-Theater der
wirkstatt – Forum für Erlebenskunst
www.wirkstatt.com
28. Mai 2009
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