Mikrokredite – Hilfe oder Ausbeutung?

Gleich an zwei Tagen stellt der deutsche Journalist Gerhard Klas im RomeroHaus Luzern Recherchen, Thesen und Buch zum heissen Eisen Mikrokredite zur Debatte. Am 1. März mit Kollege Andreas Zumach aus Genf und Martina Staubli von Oikocredit als Abendveranstaltung ab 19.30h. Tagsdrauf von 9.15 bis 12.30 h in einem Seminar.

Die Idee, Armen in der so genannten Dritten Welt mittels Kleinkrediten und Spargruppen beim Aufbau einer eigenen Existenz zu helfen, entstand in den 80er-Jahren. 2006 erhielt Muhammad Yunus aus Bangladesch dafür den Friedensnobelpreis.


Mittlerweile diskutiert man aber auch heftig über die Kehrseite des Mikrofinanz-Modells: «Es hat sich zu einem Geschäftsmodell entwickelt, das Gemeinschaften in vielen Ländern in die Überschuldung treibt. Die Folgen sind psycho-sozialer Druck, Pfändung und Enteignung bis hin zu Suizid», sagt dazu der deutsche Journalist Gerhard Klas.

Er beschäftigt sich seit Jahren kritisch mit diesem Thema. In seinem 2011 aufgelegten Buch «Die Mikrofinanz-Industrie» (Assoziation A) analysiert Klas die Allianzen von Investoren, Banken und NGOs und zeichnet den Paradigmenwechsel der «Entwicklungshilfe» nach.


Gerhard Klas hinterfragt konsequent die Mythen der Mikrofinanzwelt und kommt zum Schluss: «Das Kreditgeschäft funktioniert auf Kosten und nicht zum Nutzen der Armen.» Die kirchliche Entwicklungsgenossenschaft Oikocredit widerspricht umgehend: «Mikrokredite sind zwar kein Allheilmittel, aber vielen Menschen in armen Ländern erleichtern sie das Leben.»

Infos und Anmeldung: www.romerohaus.ch
Tel. 041 375 72 72
31. Januar 2013
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